Beiträge von Knut Henkel

Camilo Cienfuegos, Fidel Castro und R. Huber Matos (v.l.) beim Einzug in Havana, 8. Januar 1959
2025/20 Interview Fernando Pérez Valdés, Regisseur, im Gespräch über Repression gegen unabhängige Filmschaffende auf Kuba

»Ich halte Distanz zu Ideologien«

Kubanische Künstler:innen sehen kaum eine Perspektive für politische und wirtschaftliche Verbesserung auf der Insel und gehen zuhauf ins Exil. Die »Jungle World« sprach mit Fernando Pérez, dem derzeit bedeutendsten Filmregisseur Kubas. Der 80jährige tritt für unabhängige, transparente Strukturen in der Filmszene und der Gesellschaft ein.
Saúl Luciano Lliuya im Gebirge
2025/13 Interview Saúl Luciano Lliuya, peruanischer Kleinbauer, im Gespräch über den Prozess gegen den Energiekonzern RWE

»Auf einmal war die Klage wirklich ein Thema«

Mit seiner Schadensersatzklage gegen den Energiekonzern RWE hat der peruanische Kleinbauer Saúl Luciano Lliuya weltweite Bekanntheit erlangt. Dass derzeit vor dem Oberlandesgericht Hamm verhandelt wird, ob ein einzelnes Unternehmen für Folgen der Klimakrise verantwortlich gemacht werden kann, ist ein Novum und könnte einen Präzedenzfall schaffen.
Sich ein Herz nehmen trotz Korruption und Repression. Graffito des Künstlers Pesimo in Lima
2025/12 Ausland Peru will die Kontrolle über NGOs verschärfen

Parlament contra NGOs

In Peru hat das Parlament einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die Kontrolle über die NGOs verschärft. Sie sollen fortan reguliert werden wie in Russland, Nicaragua oder Venezuela.
Schweres Gerät und Quecksilber. Kleine, oft illegale Bergbauunternehmen fördern im Amazonasgebiet Gold
2025/07 Reportage Im ecuadorianischen Amazonasgebiet gehen Umweltinitiativen gegen den ausufernden Goldabbau vor

Jungle+ Artikel Schürfwunden im Amazonas

In vielen Regionen Ecuadors ist der illegale und halblegale Bergbau zu einem gravierenden Problem geworden – nicht nur für die Umwelt. Längst haben kriminelle Kartelle das Geschäft übernommen. In der Amazonasprovinz Napo ist die Wasserversorgung etlicher Gemeinden gefährdet.
Juan Cuvi
2025/06 Interview Juan Cuvi, Soziologe, im Gespräch über Korruption und Krise in Ecuador

»Wir leben mit einer Narco-Ökonomie«

Im Oktober 2023 gewann der wirtschaftsliberale Unternehmer Daniel Noboa die Präsidentschaftswahl in Ecuador. Da er nur die Amtszeit Guillermo Lassos beendet, der wegen einer schweren politischen Krise Neuwahlen ausgerufen hatte, sollen bereits am 9. Februar wieder Präsidentschaftswahlen stattfinden. Luisa González, die 2023 unterlag, tritt nun erneut gegen Noboa an. Sie gehört zum Lager des ehemaligen Präsidenten Rafael Correa (2007–2017), eines Linkspopulisten, der im belgischen Exil lebt und 2020 wegen Korruption zu acht Jahren Haft verurteilt wurde. Die »Jungle World« sprach mit dem Soziologen Juan Cuvi über die anhaltende Krise, die Korruption und die Bedeutung der organisierten Kriminalität in Ecuador.
Ein Mann in Havanna kocht während eines Stromausfalls am Straßenrand auf offenem Feuer
2025/03 Interview Camila Rodríguez, Menschenrechtlerin, im Gespräch über politische Gefangene in Kuba seit den ­Protesten 2021

»Die Zahl der Todesfälle hinter Gittern steigt«

In Kuba sitzen seit den vom Regime gewaltsam unterdrückten Protesten gegen die Regierung und für Freiheit, bessere Versorgung und Impfungen vom 11. Juli 2021, bekannt als »11J«, Hunderte unter miserablen Bedingungen in Haft. Die »Jungle World« sprach mit Camila Rodríguez, der Gründerin der NGO Justicia 11J, die aus dem mexikanischen Exil heraus Menschenrechtsverletzungen in kubanischen Haftanstalten dokumentiert und sich für die Familien der ­politischen Gefangenen und deren Freilassung einsetzt.
Ein Paar gegen das große Schweigen. Ingelore Prochnow wurde bei ihren Recherchen von ihrem Ehemann Klaus unterstützt
2024/50 Reportage Ingelore Prochnow wurde 1944 im Konzentrationslager Ravensbrück geboren, die Wanderausstellung »Trotzdem da« rekonstruiert ihre Biographie

Jungle+ Artikel »Ich hatte viele Mütter«

Ingelore Prochnow kam 1944 im Konzentrationslager Ravensbrück zur Welt und hat überlebt. Sie wuchs bei Pflege- und später bei Adoptiveltern auf, weil ihre Mutter sie verstoßen hatte. Das hat sie erst mit 42 Jahren erfahren, als sie begann, ihre eigene Geschichte zu rekonstruieren. Die ist nun Teil der Wanderausstellung »Trotzdem da«.
Kein Ende in Sicht. Werbung für das Präsidenten-Ehepaar Daniel Ortega und Rosario Murillo in Managua, 17. Juni 2021
2024/49 Ausland Die jüngste Verfassungsreform in Nicaragua und die Repression gegen die Zivil­gesellschaft

Alle Macht der Familienbande

Die nicaraguanische Verfassungsreform vom 22. November festigt die Macht des ­Diktators Daniel Ortega und seiner Ehefrau Rosario Murillo, die nun zur »Co-Präsidentin« ernannt wurde. Derweil geht die Repression gegen Journalist:innen, NGOs und Kirchen weiter.
Die Regierung El Salvadors rühmt sich für das harte Vorgehen von Soldaten und Polizisten
2024/46 Interview Zaira Navas von der NGO Cristosal im Gespräch über die Menschenrechtslage in El Salvador

»Die Regierung akzeptiert keine Kritik«

In El Salvador gilt seit über zwei Jahren der Ausnahmezustand. Präsident Nayib Bukele begründet seine autoritäre Politik mit dem Kampf gegen die Bandenkriminalität. Ein Gespräch mit Zaira Navas, der Leiterin des Bereichs Rechtsstaatlichkeit der NGO Cristosal, über die Arbeit der Menschenrechtsorganisation in El Salvador.
Flusslandschaft mit Raffinerie. Yuly Velásquez setzt sich für Umweltschutz ein
2024/43 Ausland In Kolumbien, Gastgeber der UN-Konferenz über Biodiversität, gibt es wenig Fortschritt beim Umweltschutz

Jungle+ Artikel Zucker und Asche

Kolumbien ist Gastgeber der 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt. Doch trotz der Bemühungen der linksgerichteten Regierung gibt es im Land wenig Fortschritt beim Umweltschutz.
Demonstrierende fordern den Rücktritt von Präsidentin Xiomara Castro. Tegucigalpa, 6. September
2024/39 Interview Ismael Moreno Soto, Menschenrechtler, im Gespräch über Korruption der honduranischen Regierung

»Ein immenser Verlust an Glaubwürdigkeit«

In Honduras wird ein Video heiß diskutiert, das zeigt, wie der damalige Kongressabgeordnete Carlos Zelaya, der Schwager der heutigen Präsidentin Xiomara Castro, vor elf Jahren mit Drogenbossen über eine Wahlkampffinanzierung verhandelt. Die Veröffentlichung fällt zusammen mit Castros einseitiger Kündigung eines Auslieferungsabkommens mit den USA zur Bekämpfung von Drogenhandel und Korruption. Die »Jungle World« sprach mit dem bekannten honduranischen Jesuiten und Menschenrechtler Padre Melo über die Korruption im Land.