Beiträge von Knut Henkel

Jennifer »Jlo« Córdova
2024/25 Interview Jennifer Córdova, Transfrauenorganisation Muñecas de Arcoíris, im Gespräch über Gewalt gegen LGBT-Personen in Honduras

»Es fehlt am politischen Willen, etwas zu ändern«

Homosexualität ist in Honduras zwar legal, die gleichgeschlechtliche Ehe jedoch nicht. Reaktionäre Ressentiments sind weitverbreitet, die Zahl der Gewalttaten gegen LGBT-Personen ist extrem hoch. Oft sind die Täter Angehörige der Ordnungskräfte, juristische Folgen hat das selten. Jennifer Córdova sprach mit der »Jungle World« über ihre Lebensgeschichte und ihre politische Arbeit.
»Niemand weiß, was passiert, wenn Ortega sterben sollte.« Daniel Ortega und seine Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo
2024/24 Interview Jan-Michael Simon, UN-Experte, im Gespräch über die Menschenrechtslage in Nicaragua

»Das Präsidentenpaar kontrolliert alle drei Staatsgewalten«

Ein Bericht der UN-Gruppe der Menschenrechtsexperten für Nicaragua vom März zeigt auf, dass sich die Menschenrechtslage in dem zen­tralamerikanischen Land seit 2023 dramatisch verschärft hat. Auf die Chancen für die Bewilligung von Asyl für nicaraguanische Flüchtlinge in Deutschland hat das wenig Einfluss. Die »Jungle World« sprach mit dem Vorsitzenden der UN-Expertengruppe, Jan-Michael Simon.
Umzingelter Justizpalast. Proteste in Bogotá wegen der verzögerten Ernennung der Generalstaatsanwältin Camargo im Februar
2024/23 Ausland In Kolumbien steht der ehemalige Präsident Uribe wegen Bestechung vor Gericht

Uribes Schutz schwindet

Der ehemalige kolumbianische Präsident Álvaro Uribe Vélez steht vor Gericht. Etliche vergebliche Anläufe unternahmen Juristen und Politiker bereits, um seine Verbindungen zu paramilitärischen Gruppen zu untersuchen.
Hunderttausende Menschen haben in den vergangenen Jahren Kuba verlassen. Flüchtlinge auf einem kaum seetüchtigen Boot in der Karibik, September 2022
2024/19 Interview Omar Everleny Pérez, Ökonom, im Gespräch über die desolate wirtschaftliche Lage Kubas

»Die Situation ist explosiv«

Das Rationierungssystem Libreta wurde 1963 in Kuba eingeführt, um die Versorgung der Bevölkerung gerechter zu gestalten. Es half den Menschen durch die eklatanten Entbehrungen nach Auflösung der Sowjetunion und des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe Anfang der neunziger Jahre. Die als »período especial«, als Sonderperiode in Friedenszeiten, bezeichnete Ära wird mit der heutigen tiefen Wirtschafts­krise verglichen, in der weniger rationierte Lebensmitteln verfügbar sind als damals. Das ist ein Grund, weshalb zwischen November 2021 und Januar 2024 rund 600.000 Menschen die Insel in Richtung USA verlassen haben.
Liebevoll bemalt und dekoriert. Auf dem Dach der Chivas, unverwüstlicher alter US-Schulbusse, wird oft Schweres transportiert – hier der Nachwuchs
2024/15 Reportage In Kolumbien häufen sich bewaffnete Angriffe auf die Guardia Indígena

Zwischen allen Fronten

Cauca heißt der Verwaltungsbezirk Kolumbiens, in dem die indigenen Bewegung des Landes entstand. Die Guardia Indígena, eine Mischung aus Bildungs- und Selbstschutzorganisation, geht darauf zurück. Ihre Mitglieder werden immer öfter von Bewaffneten aus den Reihen von Organisationen angegriffen, denen funktionierende indigene Strukturen ein Dorn im Auge sind.
Los geht’s. Demonstration zum zweiten Jahrestag der Vereidigung von Xiomara Castro in Tegucigalpa, 27. Januar
2024/08 Ausland Hoffnung in Honduras auf den ­Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten Juan ­Orlando Hernández

Hoffnung durch einen Prozess

Am Dienstag hat in New York City der Prozess gegen Juan Orlando Hernández begonnen. Der hochkorrupte ehemalige Präsident von Honduras muss sich wegen Drogenschmuggels und Missbrauchs von staatlicher Infrastruktur verantworten. Das könnte der progressiven Regierung von Xiomara Castro Auftrieb geben.
Putzen im Neonlicht. Ein Reinigungsteam wischt den gekachelten Boden
2023/50 Reportage Zu Besuch in einem Reformgefängnis in Bogotá

Das kolumbianische Knastsystem

Kolumbiens Strafvollzugssystem soll humaner werden. Zumindest ist das ein erklärtes Ziel der linken Regierung, die einen Reformplan vorgelegt hat. Doch der kommt nicht bei allen gut an. Dabei sind die Erfahrungen im berühmtesten Gefängnis des Lands durchaus positiv.
Adriana Urrea Torres, Gewerkschafterin
2023/43 Interview Adriana Urrea Torres, Gewerkschafterin, im Gespräch über den wohl längsten Streik im mexikanischen Mediensektor

»Wir haben 44 Monate Streikposten aufrechterhalten«

Der wohl längste Streik in der Mediengeschichte Mexikos neigt sich seinem Ende zu. Seit 2020 sind Beschäftigte der staatlichen Nach­richten­agentur »Notimex« im Ausstand. Ein Gespräch mit Adriana Urrea Torres, der Vorsitzenden der Haus­gewerk­schaft Sutnotimex, über die Situation der Streikenden und die Zukunft der Gewerkschaft.