Beiträge zu Kuba

Ein Mann in Havanna kocht während eines Stromausfalls am Straßenrand auf offenem Feuer
2025/03 Interview Camila Rodríguez, Menschenrechtlerin, im Gespräch über politische Gefangene in Kuba seit den ­Protesten 2021

»Die Zahl der Todesfälle hinter Gittern steigt«

In Kuba sitzen seit den vom Regime gewaltsam unterdrückten Protesten gegen die Regierung und für Freiheit, bessere Versorgung und Impfungen vom 11. Juli 2021, bekannt als »11J«, Hunderte unter miserablen Bedingungen in Haft. Die »Jungle World« sprach mit Camila Rodríguez, der Gründerin der NGO Justicia 11J, die aus dem mexikanischen Exil heraus Menschenrechtsverletzungen in kubanischen Haftanstalten dokumentiert und sich für die Familien der ­politischen Gefangenen und deren Freilassung einsetzt.
Tristesse pur. Der Malecón, Havannas Uferpromenade, war einst der Treffpunkt der ganzen Stadt
2024/49 Thema Über eine Million Menschen ­verlassen Kuba

Die einsame Insel

Luxuslimousinen kutschieren die kleine im Entstehen begriffene Klepto­kratenklasse durch die vereinsamten und vermüllten Straßen Havannas. Währenddessen verlässt die Jugend den Inselstaat in einem bis dato unbekannten Ausmaß. Die kubanische Gesellschaft altert im Rekordtempo.
Havanna im Dunkeln, 17. Oktober
2024/49 Thema Andrés Pertierra, Historiker, im Gespräch über Unmut, Opposition und Unzufriedenheit auf Kuba in den vergangenen Jahren

Jungle+ Artikel »Seit 2021 kommt es überall zu Protesten«

30 Jahre lang gab es in Kuba kaum politische Proteste, dann brachen während der Covid-19-Pandemie Hungeraufstände aus. Mit dem Historiker Andrés Pertierra sprach die »Jungle World« darüber, wie die Proteste bis heute nachwirken und wie sich die Lage im Land seitdem verändert hat.
Hunderttausende Menschen haben in den vergangenen Jahren Kuba verlassen. Flüchtlinge auf einem kaum seetüchtigen Boot in der Karibik, September 2022
2024/19 Interview Omar Everleny Pérez, Ökonom, im Gespräch über die desolate wirtschaftliche Lage Kubas

»Die Situation ist explosiv«

Das Rationierungssystem Libreta wurde 1963 in Kuba eingeführt, um die Versorgung der Bevölkerung gerechter zu gestalten. Es half den Menschen durch die eklatanten Entbehrungen nach Auflösung der Sowjetunion und des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe Anfang der neunziger Jahre. Die als »período especial«, als Sonderperiode in Friedenszeiten, bezeichnete Ära wird mit der heutigen tiefen Wirtschafts­krise verglichen, in der weniger rationierte Lebensmitteln verfügbar sind als damals. Das ist ein Grund, weshalb zwischen November 2021 und Januar 2024 rund 600.000 Menschen die Insel in Richtung USA verlassen haben.
Straßenhändler in Havanna, 12. März
2024/13 Ausland Die Wirtschaftskrise in Kuba verschärft sich unaufhaltsam

Planlos in die Zukunft

Seit Monaten wird auf Kuba gegen den anhaltenden Mangel protestiert. Hunderttausende haben die Insel auf der Suche nach einem besseren Leben bereits verlassen. Die Regierung hat dem kaum etwas entgegenzusetzen und verfolgt stattdessen die Protestierenden.
Wandbild in Havanna "Mujer es una Revolucion"
2022/49 Thema Kuba steht dem iranischen Regime zur Seite

Verführte Jugend

Kubanische Medien folgen der Darstellung des iranischen Regimes über den Aufstand. Hinter den Ereignissen stünden ausländische Kräfte wie George Soros, der Mossad und die CIA, die das iranische Regime destabilisieren wollen.
Lange Schlangen in Havanna
2022/40 Ausland Kubas schwere Wirtschaftskrise führt zu Massenauswanderung

Kubas Krise

Ein schwerer Einbruch der kubanischen Wirtschaft führt zu massenhafter Auswanderung und heftigen Protesten. Es scheint, als sei das realsozialistische Gesellschaftssystem akut bedroht.
Tania Bruguera
2022/29 Interview Ein Gespräch mit der kubanischen Künstlerin Tania Bruguera über unabhängige Kunst und Repression in Kuba

»Wir zerstören den Mythos der Kubanischen Revolution«

Auswanderung, Proteste und Unruhen - die Unzufriedenheit in Kuba wächst. Tania Bruguera, international bekannte Performance-Künstlerin und Dozentin an der Harvard University, spricht über künstlerische Dissidenz und die schärfer werdenden staatlichen Unterdrückungsmaßnahmen. Sie ist mit dem von ihr initiierten Kunstkollektiv Instar derzeit auf der Documenta fifteen in Kassel vertreten.
Proteste in Kuba am 11. Juli 2021
2021/32 Interview Ein Gespräch mit der Anwältin L­aritza Diversent über die Repression gegen Protestierende in Kuba

»Die Gesetze werden selektiv angewandt«

Bei den jüngsten Protesten in Kuba wurden zahlreiche Personen verhaftet, häufig wurden dabei ihre Grundrechte verletzt. Die kubanische Anwältin Laritza Diversent unterstützt mit ihrer unabhängigen juristische Beratungsorganisation Cubalex von den USA aus Angehörige von Inhaftierten und sprach mit der »Jungle World« über die Repression gegen Protestierende in Kuba, das fehlende Demonstrationsrecht und die politische Krise.
Miguel Díaz-Canel
2021/17 Ausland Die alte Garde Kubas tritt ab, doch die politische Kontinuität soll gewahrt werden

Castro geht, die Generäle bleiben

In Kuba wurde auf dem 8. Parteitag der Kommunistischen Partei ein Generationswechsel vollzogen. Raúl Castro geht in Rente, doch die politische Kontinuität soll gewahrt bleiben.