Donnerstag, 07.09.2017 / 10:01 Uhr

Israelische Luftwaffe als Friedensbewegung

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Die Bilanz ist ernüchternd und spricht zugleich eine deutliche Sprache:

1981 bombardierte die israelische Luftwaffe den irakischen Kernreaktor Osirak und beendete damit mehr oder weniger das militärische Atomprogramm Saddam Husseins.

2007, vor genau zehn Jahren, bombardierte die israelische Luftwaffe mit nordkoreanischer Hilfe gebauten Atomreaktor im syrischen Deir er Zor und beendete damit wohl ein weit fortgeschritettenes heimliches Atomprogramm, das Assad zusammen mit den Nordkoreanern und Iranern betrieb.

Zwei militärische Interventionen gegen Produktionsstätten von Massenvernichtungswaffen haben also zweimal, darin ist man sich weltweit heute mehr oder minder einig, recht fortgeschrittene militärische Atomprogramme erfolgreich unterbrochen haben, ohne dass es bei diesen Einsätzen zu hohen Verlusten unter Zivilisten gekommen wäre.

Es obliegt jedem selbst, zu entscheiden, wer in der Vergangenheit effektiver Menschenleben gerettet und für so etwas wie Frieden gesorgt hat: Die israelische Luftwaffe oder die sog. Internationale Staatengemeinschaft.

Umgekehrt wiederum gibt es bislang kein einziges Beispiel, dass Diplomatie langfristig erfolgreich gewesen wäre, einen der so genannten Schurkenstaaten von Entwicklung und Produktion von Massenvernichtungswaffen abzuhalten.

Der gescheiterte Deal mit Nordkorea aus dem Jahr 1994 steht stellvertretend für ein Scheitern von Diplomatie, das man nur als tragisch bezeichnen kann, sieht man heute die Folgen. Leider spricht bislang auch nur sehr wenig dafür, dass längerfristig das 2015 mit dem Iran abgeschlossene Abkommen den gewünschten Erfolg zeigen wird.

Und dann ist da noch Syrien, dessen Regierung, inzwischen bestätigt selbst die UN, was jeder hätte wissen können, mehrfach und systematisch Giftgas gegen die eigene Bevölkerung zum Einsatz brachte und so tausende qualvoll tötete.

Auch hier siegte angeblich die Diplomatie über den Bellizismus und 2014 schloss man mit dem syrischen Diktator einen Vertrag, der die Vernichtung seiner Chemiewaffen vorsah. Natürlich hielt er sich nicht an den Vertrag, behielt einen Teil seines Arsenals und setzte auch weiterhin chemische Kampfstoffe ein. Bis auf einen militärisch unbedeutenden Einsatz der Trump-Administration blieb sein Handeln folgenlos.

Heute morgen griffen israelische Kampflugzeuge in Syrien eine Anlage an, in der das syrische Regime wohl einen Teil jener Chemiewaffen, die es eigentlich hätte vernichten müssen, lagert:

Israeli warplanes in the early hours Thursday allegedly struck a facility in northern Syria where the regime is said to have stockpiled chemical weapons.

The target in Syria was apparently a Scientific Studies and Research Center (CERS) facility near Masyaf, which is in the northern Hama region. CERS is a Syrian government agency that Western officials have long associated with the production of chemical weapons.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Israel weiß, welche Ziele es in den Nachbarländern angreift. Es wird also stimmen, dass es sich um eine entsprechende Anlage gehandelt hat.

Nun obliegt es jedem selbst, zu entscheiden, wer in der Vergangenheit effektiver Menschenleben gerettet und für so etwas wie Frieden gesorgt hat: Die israelische Luftwaffe oder die sog. Internationale Staatengemeinschaft.

Beitrag zuerst erschienen auf Mena-Watch