Mittwoch, 27.12.2017 / 11:58 Uhr

'Norm, Juden nicht zu mögen"

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Aus dem Netz

Aus einem Interview mit Dr. Günther Jikeli, der kürzlich eine Studie über muslimischen Antisemitismus veröffentlichte:

Sie schreiben in ihrer Studie, der Antisemitismus sei in arabischen Ländern vor allem durch öffentliche Propaganda beeinflusst. Wie sieht diese Propaganda konkret aus?
In den syrischen Schulbüchern wird zum Beispiel auch die Geschichte Deutschlands behandelt. Das Geschichtsbild, das dort aber über den Zweiten Weltkrieg gezeichnet wird, ist in etwa das, was Neonazis heutzutage ihren Kindern erzählen würden: dass Juden sich in der Weltwirtschaftskrise 1929 bereichert hätten, dass Hitler sich gegen die Juden zur Wehr gesetzt hätte und ein starker Mann gewesen sei.

Kann deutscher Geschichtsunterricht dagegenwirken?
Das Problem ist leider, dass die großen Islamverbände in Deutschland oft eine negative Rolle spielen, weil viele von ihnen der antisemitischen Muslimbruderschaft angehören oder ihr nahestehen. Diese Verbände dürfen nicht weiter gefördert werden, wie es derzeit noch passiert. Die machen Bildungsarbeit an Schulen und mit Flüchtlingen, um die jungen Leute zu rekrutieren. Da muss genauer hingesehen werden. Diese Forderung gibt es schon seit mehr als 20 Jahren, wurde aber aus Bequemlichkeit nicht ernst genommen. Es darf nicht sein, dass diese Verbände Islamunterricht an Schulen geben dürfen. Das kann nur nach hinten losgehen. (...)

Körperliche Übergriffe in Deutschland, die antisemitisch motiviert sind, kommen laut Statistiken trotzdem noch immer am häufigsten von Rechtsradikalen.
Da geistert immer diese Zahl von 94 oder 93 Prozent herum. Es gibt aber keine verlässlichen Zahlen dazu. Die Zahlen, die antisemitische Straftaten in Deutschland zeigen, erfassen die Taten entweder als rechtsradikal, als linksradikal oder unter dem Punkt Ausländerkriminalität. Das heißt: Wenn ein Hakenkreuz dabei ist, wird die Tat als rechtsradikal eingestuft, selbst wenn es von Muslimen kommt. Und wenn antisemitische Straftaten von Muslimen verübt werden, die nicht Ausländer sind, zählt das nicht als Ausländerkriminalität. Die Statistiken in Deutschland sind leider nicht so zuverlässig wie zum Beispiel in Frankreich oder England.