Samstag, 07.04.2018 / 11:50 Uhr

Abendstimmung am Mittelmeer

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Eine Idylle: Abendstimmung am Mittelmeer

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Nur, was man hier sieht, ist der Isthmus, der das türkische Festland von der Insel Lesbos trennt. Dreizehn Kilometer, die für Flüchtlingen einen Unterschied aufs Ganze machen. Zwischen Izmir und Ayvalik sollen noch immer Zehntausende warten. Denn trotz „Flüchtlingsdeals“ mit der Türkei, und auch wenn die Meerenge nach Einbruch der Dämmerung von Frontex-Booten sowie griechischer und türkischer Küstenwache engmaschig kontrolliert wird, kommen weiterhin Nacht für Nacht die Flüchtlingsboote in Lesbos an.

Laut der griechischen Zeitung Empros waren es in der Nacht von Dienstag und Mittwoch alleine acht Boote mit fast dreihundert Menschen, fünfzehn weitere Boote sollen in dieser Nacht von den Küstenwachen aufgehalten worden sein:

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Und so geht es Nacht für Nacht. Die Flüchtlinge werden dann in das eh schon vollkommen überfüllte Moria-Lager gebracht, in dem inzwischen weit mehr als 7000 Menschen leben müssen, teils in Camping-Zelten auf Holzpaletten schlafen.