Mittwoch, 18.07.2018 / 00:11 Uhr

Antisemitismus in syrischen Schulbüchern

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Aus dem Netz

Eliana Schreiber stellt für Audiatur einen neuen Bericht über syrische Schulbücher vor:

Der grösste erklärte Feind Syriens ist Israel, das jedoch in keinem der Lehrbücher beim Namen genannt wird, sondern auf das man sich nur als „das zionistische Gebilde“ bezieht. Das israelische Hoheitsgebiet wird als „Palästina“ oder „besetztes Palästina“ bezeichnet und ist Teil der syrischen Darstellung des grösseren „arabischen Heimatlands“.

Der Anfang dieser Woche vom Institute for Monitoring Peace and Cultural Tolerance in School Education (IMPACT-se) – ein Forschungsinstitut, welches Schulbücher gemäss UNESCO-definierter Standards analysiert – veröffentlichte Bericht ist der erste seiner Art, der einen Lehrplan unter der Assad-Herrschaft analysiert.

In den Schulbüchern der Kinder werden Gewalt und Märtyrertum gerechtfertigt und als Teil des Kampfes und des Widerstands gegen die „besetzten“ Golanhöhen unterstützt.

„Die Rhetorik ist nach wie vor die gleiche: Israel ist ein terroristischer Staat und daher sind alle Mittel im Krieg gegen Israel legitim, einschliesslich Terror und Selbstmordattentaten. Tatsächlich bleibt, auch während das Land einen Kampf auf Leben und Tod vor den Kindern der Nation austrägt, der Antagonismus gegenüber Israel ein zentraler Aspekt des syrischen Lehrplans“, erklärt IMPACT-se Geschäftsführer Marcus Sheff.

Der Lehrplan ist gegenüber Israel und dem Westen im Allgemeinen nach wie vor feindlich eingestellt und vertritt eine negative Haltung gegenüber Kolonialismus und Imperialismus.

In allen Schulbüchern wird das Judentum in Form von Stereotypen und Vorurteilen dargestellt, wie z.B. der jüdischen Karikatur des Shylock aus Shakespeares Der Kaufmann von Venedig. In den Büchern heisst es, „Verrat und Betrug gehören zu den Attributen der Juden“ und sie beschuldigen das „zionistische Gebilde“ der Kontrolle der globalen Medien sowie religiösen und ethnischen Rassismus‘. Der Holocaust wird nicht erwähnt.