Montag, 30.10.2023 / 12:18 Uhr

Israel kritisiert Russland für Treffen mit Hamas

Von
Gastbeitrag von Redaktion Mena Watch

Hamas Mousa Abu Marzouk von der Hamas dem stellvertretenden Außenminister Russlands Minister Mikhail Bogdanov, Bildquelle: Shehab Agency

Israel hat Russland am Donnerstag dafür gerügt, eine Hamas-Delegation in Moskau empfangen zu haben, was einen Akt der Unterstützung des Terrorismus gleichkomme.

 

Der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat, twitterte: »Die Hamas ist eine Terrororganisation, die schlimmer ist als der IS. Die Hände hochrangiger Hamas-Funktionäre sind mit dem Blut von über 1.400 Israelis befleckt, die abgeschlachtet, ermordet, hingerichtet und verbrannt wurden. Sie sind verantwortlich für die Entführung von über 220 Israelis, darunter Babys, Kinder, Frauen und ältere Menschen.«

Israel verurteilte die Einladung hochrangiger Hamas-Vertreter nach Moskau, »was einen Akt der Unterstützung des Terrorismus darstellt und die Gräueltaten der Hamas-Terroristen legitimiert. Wir fordern die russische Regierung auf, die Hamas-Terroristen unverzüglich auszuweisen«, schrieb Haiat.

 

g

Das Treffen, auf das er sich bezog, war der erste hochrangige internationale Besuch, seit die Hamas am 7. Oktober ein Massaker an israelischen Bürgern verübt hatte. Der stellvertretende Vorsitzende des Hamas-Politbüros, Mousa Mohammed Abu Marzouk, leitete die Delegation, wie das russische Außenministerium mitteilte: »Bei dem Treffen ging es um die sofortige Freilassung ausländischer Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden, und es wurden Fragen im Zusammenhang mit der Sicherstellung der Evakuierung russischer und anderer ausländischer Bürger aus dem Gebiet der palästinensischen Enklave erörtert«, hieß es in der russischen Erklärung.

Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete außerdem, dass der stellvertretende russische Außenminister Michail Bogdanow zuvor in Katar mit politischen Führern der Hamas zusammengetroffen sei, um über das Schicksal der von der Terrorgruppe festgehaltenen Geiseln zu sprechen.

Veto im Sicherheitsrat

Am Mittwoch verhinderten Russland und China im UN-Sicherheitsrat die Verabschiedung einer von den USA eingebrachten Resolution, in der die Hamas verurteilt und »humanitäre Pausen« bei den Kämpfen zwischen Israel und der palästinensischen Terrorgruppe im Gazastreifen gefordert wird. Der Resolutionsentwurf wurde von dem 15-köpfigen Gremium nicht angenommen, da Russland und China als ständige Mitglieder über ein Vetorecht verfügen. 

Zehn Länder stimmten für die US-Resolution, die Vereinigten Arabischen Emirate dagegen, Brasilien und Mosambik enthielten sich der Stimme. Für die Annahme von Resolutionen im Sicherheitsrat sind mindestens neun Ja-Stimmen und keine Vetos der fünf ständigen Mitglieder erforderlich.

Eine russische Resolution wurde ebenfalls abgelehnt, die zwar die Hamas verurteilte, aber auch die »wahllosen Angriffe« auf Zivilisten und zivile Objekte in Gaza verurteilte und einen sofortigen »humanitären Waffenstillstand«forderte.

Am 16. Oktober erklärte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, Israel habe die Absicht, die Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen zu zerschlagen. »Der Premierminister machte deutlich, das von brutalen und abscheulichen Mördern angegriffene Israel sei entschlossen und vereint in den Krieg gezogen und werde nicht aufhören, bis es die militärischen und regierungstechnischen Fähigkeiten der Hamas zerstört habe«, hieß es in einer Mitteilung aus Netanjahus Büro.

Die erste Reaktion Russlands auf den Anschlag vom 7. Oktober bestand darin, sich auf die Seite der Palästinenser zu stellen. Präsident Wladimir Putin forderte die Gründung eines palästinensischen Staates mit seiner Hauptstadt im Osten Jerusalems, ohne den Hamas-Anschlag zu verurteilen.

 

Siehe auch'Russia has benefited from our attack,' claims Hamas leader