Portugal – Die unmögliche Revolution?
Lissabon, Januar 2024
Am 25. April 1974 beendete ein Militärputsch in Portugal eine fast fünfzig Jahre währende faschistische Herrschaft; es folgten 18 Monate tiefgreifender Veränderungen, die sämtliche Aspekte der portugiesischen Gesellschaft in Frage stellten. Was als Staatsstreich begann, verwandelte sich in den Versuch, die Verhältnisse radikal von unten umzugestalten. Das Ausmaß der Kämpfe und die unmittelbare geographische Nähe zum maroden Franco-Regime in Spanien hievten die Geschehnisse tagtäglich in die Schlagzeilen, denn welches Echo sie im Nachbarland und in ganz Europa finden würden, war damals keineswegs ausgemacht.
Das vorliegende Buch ist eine persönliche Schilderung der Ereignisse vom Tag des Staatsstreichs über seine turbulenten Folgen bis zum November 1975, als ein weiterer Militärcoup die liberale parlamentarische Demokratie festigte und Portugal an den europäischen Kapitalismus heranführte.
Heute, fünfzig Jahre danach, erinnert sich außerhalb Portugals kaum noch jemand an diese Ereignisse. Nach dem Scheitern der Revolution wurde das Land zügig in die Europäische Union integriert, die gesamte Episode gilt seitdem als ein Sturm im Wasserglas, der kaum Erwähnung verdient.
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