Beiträge von Till Schmidt

Nach dem Gottesdienst vor der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin, 1. Oktober 1910
2021/48 dschungel Ein Gespräch mit Rebecca Denz über den Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens

»Die Pressearbeit vorangetrieben«

Das bürgerlich-liberale Judentum im Deutschen Reich organisierte sich im 1893 gegründeten Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Die Organisation trat für gesellschaftliche Gleichstellung ein und versuchte, Judentum und Deutschtum miteinander zu vereinbaren. Vor allem in der Pressearbeit des Vereins waren viele Frauen tätig. Rebekka Denz hat sich mit dem Wirken der jüdischen Frauen beschäftigt.
Maaza Mengiste
2021/45 dschungel Ein Gespräch mit Maaza Mengiste über ihr Buch »Der Schattenkönig«

»Ich erzähle Geschichte polyphon«

Maaza Mengiste flüchtete mit ihren Eltern 1975 vor der Revolution in Äthiopien und wuchs in Nigeria, Kenia und den USA auf. Heute lebt die Schriftstellerin in New York. In ihrem neuen Roman »Der Schattenkönig« erzählt sie vom Widerstand gegen den Abessinien-Feldzug Mussolinis und von der Rolle, die Frauen dabei spielten.
Drei Personen machen ein gemeinsames Selfie
2021/28 dschungel Ein Gespräch mit Roland Meyer über Diskriminierung durch die Praxis der digitalen Gesichtserkennung

»Maskerade vor der Kamera«

Automatisierte Verfahren zur Gesichtserkennung begünstigen Diskriminierung. Der Medientheoretiker Roland Meyer warnt vor der Voreingenommenheit des Algorithmus und fordert, den Einsatz biometrischer Identifizierung einzuschränken.
Frankfurt am Main
2021/09 dschungel Im Gespräch mit Stephan Trüby über rechte Räume

Jungle+ Artikel »Der Wunsch, eine bessere deutsche Geschichte zu erschaffen«

Mit der These, die Neugestaltung der Altstadt von Frankfurt am Main gehe auf die Initiative eines Rechtsextremen zurück, löste der ­Architekturtheoretiker Stephan Trüby 2018 eine Debatte über Ideologie in der Architektur aus. Jetzt ist sein Buch »Rechte Räume« erschienen, das die Rekonstruktionsarchitektur als Medium völkischer Politik deutet.
Räterepublik
2020/01 dschungel Ein Gespräch mit dem Historiker Michael Brenner über Antisemitismus in München nach 1918

»Die Trotzkis machen die Revolution und die Bronsteins zahlen den Preis«

1919 wurde in München die sozialistische Räterepublik ausgerufen, bereits kurze Zeit nach ihrer Zerschlagung aber galt Bayern als nationalistische »Ordnungszelle« und Hochburg der Nationalsozialisten. Der Historiker Michael Brenner schildert in seinem Buch »Der lange Schatten der Revolution« die Situation der Juden und die Angriffe der Antisemiten in München zwischen 1918 und 1923.
2019/38 dschungel Die Deutschen und ihr Islam

Feindbild Moslem

Der deutsche Hass auf Muslime ist nicht neu, sagt der Historiker Joseph Croitoru. Die Gleichsetzung des Islam mit Fanatismus, Gewalt und Despotie begegnet einem schon in der Zeit der Aufklärung.
2019/37 Inland Skandalöse Arbeitsbedingungen auf israelischen Baustellen

Pfusch am Bau

Israel gilt als innovative und moderne Start-up-Nation. Doch im Bau­sektor sind die Arbeitsbedingungen seit Jahrzehnten äußerst gefährlich.
2019/34 dschungel Der Historiker Jeffrey Herf über das Verhältnis der DDR zu Israel

Der unerklärte Krieg

Die DDR führte de facto einen Krieg gegen Israel, sagt der US-Historiker Jeffrey Herf. Die SED kämpfte nicht nur propagandistisch gegen den jüdischen Staat, sondern rüstete auch seine Feinde auf.