Beiträge zu Geschichte

Klare Kante gegen Islamisten. Von dem Banner, das nach dem 7. Oktober am Dach der Roten Flora angebracht wurde, fühlten sich wohl ein paar linke Hamas-Freunde provoziert
2024/24 Geschichte Die Rote Flora in Hamburg war seit der Besetzung des Gebäudes nie von Anti­imperialisten geprägt

Jungle+ Artikel Feindliche Übernahme gescheitert

Am 14. Mai klettern ein paar Leute auf den Balkon der Roten Flora in Hamburg und inszenierten für wenige Minuten eine symbolische Besetzung des autonomen Zentrums. In einer Erklärung berufen sie sich auf die ver­­meint­­liche antiimperialistische Tradition aus der Zeit der Besetzung des Hauses.
Während heftiger arabisch-jüdischer Kämpfe um die Kontrolle über Jerusalem am 3. Juni 1948 schickt eine explodierende arabische Granate eine Rauchwolke über die alte Stadtmauer (l.); Historiker Benny Morris, 2007
2024/23 dschungel Warum Rashid Khalidi kein palästinensischer Neuer Historiker ist

Der Krieg gegen die Geschichte

Im Frühjahr 2020 erschien das vielbeachtete Buch »The Hundred Years’ War on Palestine: A History of Settler Colonialism and Resistance, 1917–2017« des US-amerikanisch-palästinensischen Historikers Rashid Khalidi, in dem der Autor den Zionismus als Siedlerkolonialismus und Instrument des britischen und US-amerikanischen Imperialismus darstellt. Das Buch hat die US-amerikanische Debatte über den israelisch-palästinensischen Konflikt maßgeblich beeinflusst. Dabei, so kritisierte der israelische Historiker Benny Morris in seiner 2020 in der »Jewish Review of Books« veröffentlichten Rezension, enthält es eine vereinfachende und verzerrende Darstellung der Geschichte und unterschlägt wesentliche historische Fakten. Aus Anlass des Erscheinens der deutschen Übersetzung von Khalidis Buch (»Der Hundertjährige Krieg um Palästina: Eine Geschichte von Siedlerkolonialismus und Widerstand«) dokumentiert »Jungle World« mit Einverständnis von Verlag und Autor Morris’ ausführliche Kritik an Khalidis Deutung des Konflikts.
Studenten kosten die seltene Gelegenheit aus, auf der Straße zu protestieren. Demonstration vor der US-Botschaft in Peking, 8. Mai 1999
2024/21 Geschichte Die antiamerikanischen Proteste in China vor 25 Jahren, nachdem Nato-Bomben die chinesische Botschaft in Belgrad trafen

Jungle+ Artikel Die Geburt eines neuen Nationalismus

Als im Mai 1999 Bomben der Nato die chinesische Botschaft in Belgrad trafen, löste das in China heftige gegen die USA gerichtete Proteste aus. Diese wurden von der Regierung befördert, boten den Teilnehmern aber auch die seltene Möglichkeit, öffentlich zu protestieren. Es zeigte sich, dass im Kontext von Chinas vollständiger Integration in den Weltmarkt der antiwestliche Nationalismus erstarkt war.
Vor Gericht. Ingrid Strobl ­während des Prozesses gegen sie Ende der achtziger Jahre
2024/07 dschungel Nachruf auf die Autorin Ingrid Strobl

Ausscheren aus den Grundüberzeugungen

Ende Januar verstarb die Feministin Ingrid Strobl, die meist dafür erinnert wird, dass sie einen Wecker für eine Bombe der Revolutionären Zellen kaufte und deshalb im Gefängnis saß. Doch die Journalistin und Autorin Strobl beschäftigte sich auch früh mit dem Widerstand vor allem jüdischer Frauen gegen den Nationalsozialismus und kritisierte ebenso früh auch den Antizionismus in der Linken.
Roboter mit menschlichem Antlitz. Ein Modell des Hongkonger Unternehmens Hanson Robotics, April 2023
2024/06 dschungel Ein Mammutbuch über die Geschichte der Arbeit

Die Matrix der Arbeit und wie man sich daraus befreit

Vom Faustkeil zum KI-Roboter: Anhand von Graphiken, Karten, Tabellen und Zeittafeln sowie aktuellen Zahlen und Forschungsergebnissen schildert eine Mammutmonographie die globale Geschichte der menschlichen Arbeit von ihren Anfängen bis heute – und erwägt, wie Arbeit in Zukunft vernünftig und menschenwürdig gestaltet werden müsste.
Besucher des KZ Buchenwald am Tor des Lagers mit dem Schriftzug »Jedem das Seine«, 1960
2024/02 dschungel Ahlrich Meyer, Politologe und Historiker, im Gespräch über die Herausforderungen der frühen Holocaustforschung

Jungle+ Artikel »Eine totalitäre Welt«

Von der Verdrängung über die Zeugenschaft, Dokumentation und Aufarbeitung zur Instrumentalisierung, Ritualisierung und Historisierung. Ahlrich Meyer, emeritierter Professor für Politische Theorien und Politische Ideengeschichte, spricht über die verschiedenen Phasen der Aufarbeitung des Holocaust. Und darüber, was die Holocaustforschung vergessenen Pionieren wie dem Trotzkisten David Rousset zu verdanken hat.