Tina Fey hat bewirkt, dass mehrere Episoden der von ihr konzipierten Comedy-Serie »30 Rock« nicht mehr ausgestrahlt werden, weil in ihnen Blackface zu sehen ist. Streaming-Dienste nehmen aus demselben Grund Folgen von Comedy-Serien aus ihrem Programm, ohne aber auf deren konkreten Inhalt zu achten. Auch intelligente Kommentare zum Rassismus in den USA werden zensiert.
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Die Miniserie »Mrs. America« erinnert an den Kampf US-amerikanischer Feministinnen für die Ratifizierung eines Verfassungszusatzes zur rechtlichen Gleichstellung der Frauen. Vor allem ein dramaturgischer Kniff überzeugt: Mit der Figur der konservativen Publizistin Phyllis Schlafly, grandios dargestellt von Cate Blanchett, steht eine entschlossene Antifeministin im Mittelpunkt der Handlung.
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Das als Online-Videothek gegründete US-amerikanische Medienunternehmen Netflix gilt nicht nur als der Streaming-Anbieter schlechthin, sondern auch als der weltweit innovativste Produzent von Fernsehserien. Der Begriff der »Netflix-Serie« ist zu einem unkritisch akzeptierten Gütesiegel geworden, mit dem oft Werbung betrieben wird. Leider stellen sich auch Medienkritiker, die sich nicht die Mühe machen, zwischen Eigenproduktion und Exklusivangeboten zu unterscheiden, in den Dienst des Unternehmens. Auch dessen Arbeitsbedingungen sind längst nicht so gut wie ihr Ruf.
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Die saudische Fernsehserie »Umm Haroun« stellt eine jüdische Krankenschwester im Kuwait der vierziger Jahre dar, ohne in antisemitische Klischees zu verfallen. Den Muslimbrüdern nahestehende Gruppen riefen zum Boykott auf.
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Die »The Wire«-Produzenten David Simon und Ed Burns haben aus Philip Roths Roman »Verschwörung gegen Amerika« eine Miniserie gemacht. Sie ist unschwer als Kommentar auf Trumps Amerika zu erkennen, obwohl die Produzenten das dementieren.
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Die Serie »Hunters« wird seit Wochen kritisiert, auch die Gedenkstätte Auschwitz schaltete sich in die Auseinandersetzung ein. Die kritisierten Gewaltszenen erfüllen in der Serie allerdings einen Zweck, der in der Diskussion unbeachtet bleibt.
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Das US-amerikanische Mockumentary-Format »Documentary Now!« macht sich in einer Folge über die Performancekünstlerin Marina Abramović lustig – und stellt dabei mit Hilfe von Klischees Mythen und Fernsehzuschauer bloß.
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Die sehenswerteste Serie des Jahres dürfte jetzt schon feststehen: Die zweite Staffel von Amy Sherman-Palladinos »The Marvelous Mrs. Maisel« handelt von Miriam, die im Manhattan der fünfziger Jahre Komikerin werden will. Von
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Während der alte deutsche Kriegsfilm der fünfziger Jahre Propaganda für die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik war, ist die neue Sky-Serie »Das Boot« ein Werbeclip für die Armee der Ära Von der Leyen. Die Krise der Repräsentation deutscher Geschichte im Kino, die bei Wolfgang Petersens Film von 1981 noch virulent war, findet in der Event-Serie ihre banale Auflösung.
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Der Schöpfer der »Simpsons«, Matt Groening, präsentiert seine neue Serie für Netflix. »Disenchantment« entwirft ein mittelalterliches Fantasy-Reich, das von den Eskapaden der selbstbewussten Königstochter erschüttert wird.
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»This episode of The Handmaid’s Tale sucks«: So kommentierte ein Plakat auf dem diesjährigen Women’s March das erste Jahr von Donald Trumps Präsidentschaft. Bei seinem Besuch in Polen im Juli 2017 wurde der US-amerikanische Präsident von Frauen in roten Roben und weißen Hauben empfangen – also dem Kostüm der Frauen in der Serie »The Handmaid’s Tale«. So wurde die Handmaid zu einem Symbol
des Widerstands gegen den Antifeminismus der neuen Rechten. In der Verfilmung von Margaret Atwoods dystopischem Roman findet
sich aber auch eine Kritik am radikalen Feminismus.
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Die Comedyserie »Portlandia« neigt sich ihrem Ende zu, in den USA wird derzeit die finale achte Staffel ausgestrahlt. Die einen finden sie genial, andere aber fühlen sich durch ihren Humor verletzt und vergleichen die Serie gar mit US-Präsident Trumps Ausfällen.
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