Beiträge zu Literatur

Die Publizistin Edith Anderson auf einer undatierten Aufnahme
2025/12 dschungel Edith Andersons Anthologie »Blitz aus heiterm Himmel« hat den Geschlechtertausch zum Thema

Vom Blitz getroffen

Die kürzlich neu aufgelegte Anthologie »Blitz aus heiterm Himmel« erschien zum ersten Mal 1975 in der DDR. Ihr Thema: der Geschlechtertausch. Die Editionsgeschichte des Erzählbands ist holprig, seine Herausgeberin Edith Anderson war eine faszinierende feministische Figur der DDR-Publizistik.
Annika Nickenig
2025/07 Thema Annika Nickenig, Literaturwissenschaftlerin, im Gespräch über die Dramaturgie der Liebe

»Liebe hat etwas sehr Literarisches«

In der Literatur fanden Frauen bereits im 16. Jahrhundert einen Ausdruck ihrer Subjektivität. Warum Liebesromane zu Unrecht mehr als kitschig denn als feministisch wahrgenommen werden und was man aus der Literatur über das Wesen der romantischen Liebe erfahren kann, darüber sprach die »Jungle World« mit der Literaturwissenschaftlerin Annika Nickenig.
Forscher, Influencer, Aktivist. ­Albert Einstein, Rabbi Stephen Wise und Thomas Mann bei der Uraufführung des Antikriegsfilms »The Fight For Peace« am 10. Mai 1938 in New York
2025/03 dschungel Kai Sina untersucht Thomas Manns politische Interventionen

Der Aktivist vom Zauberberg

War Thomas Mann Aktivist, wie der Titel einer Studie von Kai Sina nahelegt? Der Literaturwissenschaftler liest das Werk des deutschen Autors als Dokument einer Integrität des Zögerns. In der ästhetischen Differenziertheit sieht er die Überschreitung ins Politische schon ­angelegt.
Dystopische Szenerie. Bilder aus dem österreichischen Stummfilm »Die Stadt ohne Juden« (1924) von Hans Karl Breslauer
2024/48 dschungel Hugo Bettauers Warnung vor dem Antisemitismus: Der Roman »Die Stadt ohne Juden«

Jungle+ Artikel »Die Stadt ohne Juden«

Hugo Bettauers bekanntestes Buch »Die Stadt ohne Juden. Ein Roman von übermorgen« (1922), in dem er schildert, wie sich Wien entwickeln würde, wenn alle Juden auswandern müssten, griff den in Österreich immer offensiver zutage tretenden Antisemitismus auf. Der Autor verstand seine Fiktion als Warnung und glaubte weiter an ein friedliches Zusammenleben. Mit einer Einordnung von Jorghi Poll.
Aktivismus im Anzug. Siegfried Unseld (r. ) neben Theodor W. Adorno (Mitte) und Heinrich Böll bei einer Protestveranstaltung zur Notstandsgesetzgebung am 28. Mai 1968
2024/47 dschungel Flaschenpost vom Verleger – die Briefe von Siegfried Unseld lesen sich wie ein Kommentar über die gegenwärtige Lage bei Suhrkamp

Es gibt keinen Wein bei Suhrkamp

Eine Auswahl von »Hundert Briefen« des Verlegers Siegfried Unseld spiegelt die intellektuellen Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik in den Jahren 1947 bis 2002. Angesichts des jüngsten Eigentümerwechsels des Suhrkamp-Verlags liest sich die Korrespondenz wie eine Flaschenpost.
Zettels Traum. Rainald Goetz in seiner Wohnung, 2024
2024/42 dschungel Rainald Goetz’ neues Buch »Wrong« – und ob es sein letztes sein könnte

Alles falsch

Zwölf Jahre musste man auf neue Bücher von Rainald Goetz warten, nun sind Theatertexte und die Anthologie »Wrong« erschienen. Aber der Schriftsteller, der immer dafür bekannt war, der Gegenwart hinterherzuhecheln, scheint mit dieser Gegenwart nicht mehr besonders viel anfangen zu können.
Es bleibt dabei: No Future
2024/42 dschungel Punk und New Wave haben keine Zukunft in Eckhart Nickels neuem Roman

Tiger auf Knien

Ein Buch über den Geist von New Wave, in dem Champagner geschlürft und nerdige Reden geschwungen werden: Eckhart Nickels satirischer Roman »Punk« kann sich ­Rebellion nur noch als Nostalgieveranstaltung vorstellen.