Stellt fest!

Der letzte linke Student ist müde. Aber: warum ist der letzte linke Student müde? Hat er in der Nacht wieder zu lang gelesen? Hat er wieder zu viel Rotwein getrunken? Hat er gar Sport gemacht? Nein, der letzte linke Student hat nachgedacht. Nachgedacht hat er: über die Präsidenten. Nun gilt: die Präsidenten in Deutschland muss man nicht bedenken. Denn: »Sie sind nur Statisten im Spiel des Kapitals.« So jedenfalls steht es im besonderen Notizbuch des letzten linken Studenten. Aber: die Präsidenten der USA sind mächtige Männer. Sie sind quasi das Kapital selber.
Und bald soll der Präsident der USA neu gewählt werden. Und der letzte linke Student: ist nicht wie sonst gegen alles. Denn: hier ist das kleinere Übel tatsächlich das kleinere Übel. Deswegen: ist der letzte linke Student für die Demokraten. Doch: deren Präsidentschaftskandidaten sind noch zwei. Eine Frau und ein Schwarzer wollen mächtigster Mann der USA werden. Beziehungsweise: mächtigste Frau. Und da: beginnt das Dilemma. Denn: beide sind aus Randgruppen. Und Randgruppen: verdienen Solidarität. Nun hat aber andererseits: die USA unsere Solidarität nicht verdient. Und somit auch nicht: Randgruppen, die in den USA für die USA sind. Und nicht, wie sie sollten: dagegen. Daher entschließt sich der letzte linke Student jetzt. Er entschließt sich: zu einem Entschluss. Der Entschluss lautet: »Wer Präsident der USA wird, ist mir egal!« Das ist sehr männlich gedacht. Und korrekt: Denn das Kapital bleibt das Kapital, ob schwarz, weiß, Mann oder Frau. Nun ist der letzte linke Student nicht mehr müde. Denn: jede richtige Entscheidung belebt den Revolutionär. Und auch wir sollten nicht immer lavieren, sondern einfach mal sagen, wie’s ist!