Bleibt warm!

Der letzte linke Student ist müde. Er schaut aus dem Fenster seiner Studentenbude hinaus in die Welt. Und die Welt? Sie ist trübe. Trübe wie der müde letzte linke Student. Was aber macht den letzten linken Studenten so müde? Und was macht den letzten linken Studenten so trübe? Das weiß der letzte linke Student selbst nicht. Er weiß: dass es noch keine Revolution gegeben hat. Und er weiß auch: dass das nicht gut ist. Doch: auch sonst hat die Revolution nicht stattgefunden. Und sonst: ist der letzte linke Student nicht trübe. Denn: er weiß, die Revolution wird stattfinden. Man muss nur: an sie glauben!
Der müde trübe letzte linke Student muss lernen. Daher schreibt er in sein besonderes Notizbuch: »Etwas muss sich verändert haben, dass ich so kaputt bin. Wahrscheinl. ist es das Wetter. Der Winter macht mürbe. Das heißt wohl, dass der Winter ein Agent des Kapitals ist. Das aber wiederum heißt auch, dass der Sommer, als Gegenteil des Winters, unser Agent ist. Und das heißt, wir müssen nur ein paar Monate warten, dann sind die Zeiten für die Rev. besser.« Das schreibt der letzte linke Student in sein besonderes Notizbuch. Und ist: gar nimmer mehr müde und trübe. Denn: die Zukunft ist hell und klar und warm. Und wärmt schon jetzt: den letzten linken Studenten. Die Zukunft wärmt ihn: mit dem Licht der Aufklärung. Das Licht der Aufklärung: ist das Licht der Sonne. Warum sonst nämlich sagt man »sonnenklar«? Folglich ist der Sommer die Jahreszeit der Aufklärung. Und der Sommer: kommt ganz bestimmt. Das Schönste ist: man kann müde sein und nichts tun. Denn: der Sommer kommt so oder so. Daher wartet der letzte linke Student nun auf den Sommer. Und auch wir sollten Hoffnung schöpfen, denn die Rettung ist nah!