Notwendiges Übel
Die AfD besteht nun zehn Jahre, mit Erfolg konnte sie sich im politischen Betrieb etablieren. Der Zwang zur Realpolitik hat keine mäßigende Wirkung gehabt, im Gegenteil. Anlässlich des Jubiläums meldete sich auch das Institut für Staatspolitik aus Sachsen-Anhalt zu Wort, stolz darauf, schon vor der Partei da gewesen zu sein und diese in die völkisch-nationale Richtung getrieben zu haben. Chefaktivist Götz Kubitschek berichtete von der jüngsten »Winterakademie«, auf der der Aufstieg der Partei und die damit verbundenen Risiken für die eigene Arbeit Thema waren. Trotz der im Stile der zwanziger Jahre zelebrierten Parteienverachtung hat sich sein Klüngel recht eng auf die AfD eingelassen, weshalb Kubitschek nun die Parole »Zehn Jahre AfD, hundert Jahre Parteienkritik« ausgab. Ihm zufolge sei es Konsens auf dem Treffen gewesen, die Partei als »notwendiges Übel« zu sehen. Immerhin stehe man vor »der katastrophalen Perspektive einer demographisch ins Fremde gekippten Demokratie, in der ein ausgetauschter Souverän zur Wahl schreitet«. Daher müsse man auch im System arbeiten und seiner Kundschaft »oasige Unterweisung« bieten. Als Vertreter der Partei diskutierten Roland Hartwig und die sachsen-anhaltischen Landespolitiker Oliver Kirchner und Hans-Thomas Tillschneider an Ort und Stelle rege mit.
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