Greg Oliver Higuera Marcano soll in den Mordanschlag auf einen rechten spanischen Politiker verwickelt gewesen sein

Internationaler Verdachtsfall

Eine wilde Geschichte: Ein Venezolaner wird in Kolumbien festgenommen, weil er in Spanien in die versuchte Ermordung eines rechten Politikers verwickelt gewesen sein soll, auf den ein Franko-Tunesier schoss, der im Auftrag des Iran gehandelt haben soll.
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Der Venezolaner Greg Oliver Higuera Marcano, alias »Maquia«, wurde in Kolumbien festgenommen. Gesucht wurde er im Zusammenhang mit der versuchten Ermordung des spanischen Politikers Alejo Vidal-Quadras Roca im vergangenen Jahr. Im November wurde ihm in Madrid in den Kopf geschossen, der 78jährige überlebte aber.

Vidal-Quadras war in den neunziger Jahren Vorsitzender des katalanischen Ablegers des konservativen Partido Popular, später Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Mitgründer der rechtsextremen Partei Vox, die er bald verließ.

Die kolumbianische Polizei teilte mit, spanische Ermittlungen hätten ergeben, dass Higuera »logistisch an dem Anschlag auf Vidal-Quadras beteiligt« gewesen sei. Er habe einen Spanier aus Málaga damit beauftragt, ein Motorrad zu kaufen, mit dem ein Auftragskiller später nach Madrid fuhr, um den Anschlag zu verüben und zu fliehen. Dafür habe Higuera dem Mann den Anschaffungspreis des Fahrzeugs und eine Prämie von 500 Euro gegeben.

Bereits kurz nach dem Überfall gab Spanien die Festnahme zweier Spanier und eines Briten wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung am »versuchten terroristischen Attentat« bekannt, wovon zwei wieder freigelassen wurden.

Das verbrannte Motorrad wurde kurz nach dem Attentat südwestlich der spanischen Hauptstadt gefunden. Higuera wurde am Dienstag von Einwanderungsbeamten »entdeckt«, als er über eine Brücke an der Grenze zu Venezuela nach Kolumbien einreisen wollte. Er soll nun in Spanien einem Gericht vorgeführt werden. Bereits kurz nach dem Überfall gab Spanien die Festnahme zweier Spanier und eines Briten wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung am »versuchten terroristischen Attentat« bekannt, wovon zwei wieder freigelassen wurden.

Der angeblich französisch-tunesische Schütze wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Vidal-Quadras hat das iranische Regime beschuldigt, hinter dem Attentat zu stehen, das Motiv seien seine Verbindungen zur in Paris ansässigen iranischen Oppositionsgruppe Nationaler Widerstandsrat des Iran, die dem deutschen Verfassungsschutz als politischer Arm der iranischen militanten Sekte Volksmujahedin gilt. Im Oktober 2022 wurde Vidal-Quadras als Vergeltung für die EU-Sanktionen gegen den Iran, die nach dem Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini verhängt worden waren, als einer der ersten Politiker auf eine iranische Sanktionsliste gesetzt.