Sonntag, 23.07.2017 / 12:30 Uhr

Nach Trumps Kurswechsel in Syrien: Vermehrte Giftgaseinsätze

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Gastbeitrag von Florian Markl, Mena-Watch

Gerade einmal ein paar Tage ist die Meldung alt, dass US-Präsident Donald Trump die amerikanische Unterstützung syrischer Rebellenorganisationen eingestellt hat. „Der erneute Verrat an der syrischen Opposition“, analysierte Thomas von der Osten-Sacken, „ist ein Geschenk der Trump-Administration, das mit hämischer Freunde entgegengenommen werden wird“. Welche unmittelbaren Folgen dieses Geschenk an Assad, Russland und das iranische Regime zeitigt, ist den folgenden Auszügen aus einem Bericht auf WeltN24 zu entnehmen: Das syrische Regime versteht Trumps Kniefall als grünes Licht für den vermehrten Einsatz von Giftgas, weil es glaubt, nunmehr keine Konsequenzen mehr fürchten zu müssen:

„(W)ie die WELT nun aus Quellen der syrischen Opposition erfuhr, und wie westliche Geheimdienste gegenüber dieser Zeitung bestätigten, setzt Syriens Regime weiterhin ungestraft Giftgas gegen die eigene Bevölkerung ein.

Im Juli kam es wiederholt zu solchen Attacken: In Ghuta soll am 11. und am 14. Juli Chlorgas eingesetzt worden sein. In Ain Tarma in der Nähe der Hauptstadt Damaskus, wo Rebellen seit vier Jahren von Regierungstruppen belagert werden, soll Giftgas am 1., am 6., am 13. und am 14. Juli zum Einsatz gekommen sein.

Beim letzten Angriff wurde laut Angaben westlicher Geheimdienste ‚mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Sarin eingesetzt‘ – ein Gas, über das Syrien eigentlich gar nicht mehr verfügen sollte.

Mindestens neun Personen sollen durch diesen Angriff getötet worden sein. Doch auf all das reagierte die US-Regierung bislang nicht. Der Präsident scheint sich mit Russland über Syrien einig geworden zu sein – auf Kosten von Syriens Bevölkerung. (…)

Allen Drohungen zum Trotz hat der Mann im Oval Office sich scheinbar längst mit Assads wichtigster Schutzmacht – Russland – arrangiert. Und der Kreml scheint die zur Regel gewordenen Giftgaseskapaden seines Schützlings in Damaskus zu dulden. (…)

Schließlich sendet Washington ganz andere Signale Richtung Syrien: Schon im April hieß es aus Washington, die Absetzung Assads habe für die USA ‚keine Priorität mehr‘.

Auf dem G20 Gipfel in Hamburg einigte Trump sich mit Russlands Präsident Wladimir Putin im Juli auf einen Waffenstillstand in Südsyrien, der Assads Regime und seinen Verbündeten im Prinzip in dieser Region zum Sieger des jahrelangen, blutigen Bürgerkriegs erklärt – ungeachtet der von ihnen verübten Verbrechen.“