Montag, 14.05.2018 / 12:57 Uhr

Bahais im Jemen bedroht

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Die jemenitische Gemeinde der Bahai lebt derzeit in Angst. «Viele haben ihre Häuser in der Stadt verlassen und sind entweder in umliegende Dörfer geflohen oder haben das Land verlassen», sagt Abdallah Yehia al-Olofi, ein Aktivist aus Sanaa und Fürsprecher der religiösen Minderheit in Jemen. Die Bahai hängen einer pazifistischen monotheistischen Glaubensrichtung an, welche Elemente verschiedener Religionen vereint und ihren Ursprung in Iran hat. In Iran werden die Bahai jedoch verfolgt, und die Huthi, eine schiitische Miliz mit einem Draht zu Teheran, tut es dem iranischen Regime gleich. In der Hauptstadt Sanaa, die von den Huthi kontrolliert wird, fühlen sich die Bahai deshalb nicht mehr sicher.

Die Rhetorik der Huthi gegen die Bahai ist unlängst dramatisch eskaliert. Der Rebellenführer Abdelmalik al-Huthi warf den Bahai vor, Teil einer Verschwörung gegen den Islam zu sein. Die Bahai führten einen gefährlichen Krieg der Ideen gegen den Islam, mahnte der Huthi-Führer in einer Freitagspredigt vergangenen Monat. Er warf der religiösen Minderheit vor, Muslime von ihrem Glauben abbringen zu wollen. Dabei würden sie, so behauptete der jemenitische Rebellenführer, Hilfe vom Westen erhalten. «Und woher kommt all diese Aktivität?», fragte er. «Aus Akko im besetzten Palästina.» Israel stehe demzufolge hinter dieser Aggression gegen den Islam.

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