Gastbeitrag von Mohammed Altlooli

In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Asylbewerber, die vor der Hamas aus dem Gazastreifen nach Europa flüchten, stark gestiegen.

 

Der Fall eines kürzlich inhaftierten 69-jährigen kranken Mannes belegt die Brutalität der Unterdrückung freier Meinungsäußerung im Gazastreifen.

 

Im Gazastreifen treiben die steigende Arbeitslosigkeit, die darniederliegende Wirtschaft und die repressive Herrschaft der Hamas immer mehr vor allem junge Menschen in den Selbstmord.

 



Jahrelang gab es keine Wahlen für den palästinensischen Legislativrat. 2006 gewann die Hamas die Wahlen mit 76 von 132 Sitzen und übernahm im darauffolgenden Jahr mit Gewalt die Macht in Gaza, ein Putsch, den kein Palästinenser je wird vergessen können.

Inmitten von Passanten schlagen Hamas-Polizisten in Gaza einen jungen Mann, der bloß versucht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

 

Zerstörte Infrastruktur, Korruption und Unterdrückung dominieren das Leben im Gazastreifen. Und alles spricht dafür, dass es noch schlimmer werden wird.

Wollen die Palästinenser ihre Lebensbedingungen verbessern, müssen sie das Hamas-System und das System der Autonomiebehörde ändern, denen sie ihr Leid zu verdanken haben.

 

Trotz aller Gefahren ist die Flucht aus Gaza immer noch besser als ein weiteres Leben unter der Herrschaft der Hamas.

In den letzten zwanzig Jahren, in denen die Palästinenser nach dem Militärputsch von 2007 unter der Kontrolle der Hamas leben mussten, verschlechterten sich die Verhältnisse der Menschen im Gazastreifen weiter und weiter.

Die Menschen in Gaza werden aufgeben, die Verbesserung ihrer Lebensrealität vor Ort zu fordern, und stattdessen mehr Arbeitsgenehmigungen von Israel fordern.

 

Seit vielen Jahren versuchen die Palästinenser, ihre Ablehnung gegenüber ihren Machthabern und deren politischen System zum Ausdruck zu bringen. Die Bevölkerung leidet unter den miserablen Auswirkungen der wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, die ihnen die Machthaber aufbürden. Die Bürger des Gazastreifens streben nach den einfachsten Rechten, die für sie nicht viel mehr als ein Traum sind.

Jeden Tag, an dem die Menschen in Gaza unter der Herrschaft der Hamas leben müssen, verschlechtert sich ihre Situation weiter. Die Hamas hat keinerlei Pläne, ihre Lage zu verbessern oder die Repression zu lindern. Fadi Al Assar , einer der vielen Flüchtlinge aus Gaza, der jetzt in Belgien lebt, wurde jüngst gefragt: „Wie ist das Leben in Gaza?“ Er antwortete: „Es gibt kein Leben in Gaza, weil die grundlegendsten Menschenrechte fehlen“ .“ Er sagte uns auch, dass alle demokratischen Versuche durch Wahlen gescheitert sind.

Vorgestern wurde in Khan Younis Istabraq Baraka von ihrem Mann ermordet. Warum? Weil sie sich gegen eine Heirat ihrer Schwester mit dem Schwager ihres Mannes ausgesprochen hatte. Solche Morde geschehen viel zu oft in Gaza.

In diesem Brief wendet sich der Aktivist des 'Gaza Youth Movement" Mohammed Altlooli mit einer Botschaft für Frieden und Koexistenz an europäische Unterstützerinnen und Unterstützer der Palästinenser

 

Liebe Freunde des palästinensischen Volkes,

Mohammed al Altlooli engagierte sich, solange er noch im Gazastreifen lebte, im „Gaza Youth Movement“ gegen den diktatorischen Regierungsstil der Hamas und für eine friedliche Koexistenz mit Israel. Wie so viele andere Anhänger dieser Bewegung musste er fliehen, hielt sich einige Zeit in Israel auf und floh dann nach Griechenland, wo er mithalf, die Flüchtlingsselbsthilfsorganisation „Leros Refugee Youth Group“ zu gründen. Seit vergangenem Herbst lebt er in Deutschland.