Von Tunis nach Teheran

Im Netz kursiert dieses Bild, das über die gegenwärtigen Proteste sehr viel aussagt. Denn bei denen geht es nicht um irgendwelche realen Ereignisse im Nahen Osten, um die geht es eigentlich nie, aber noch nie war der Konflikt eine so leere Leinwand, auf die jeder/r projizieren kann, war sie/er mag. Das genau ist globale Intifada, wo Israel der Inbegriff alles Bösen und Ablehnenswerten und die Palästinenser die Guten sind.

In den vergangenen Wochen kam es im Iran erneut zu massiver Gewalt und Repressionen gegen Frauen, die den Zwangshijab nicht oder nicht ordnungsgemäß trugen.

Dies geht wohl auf eine direkte Order von Oberchef Ayatollah Ali al Khamenei zurück:

The latest brutal crackdown enforcing hijab comes on the direct orders of Supreme Leader Ali Khamenei, Tehran’s police chief has revealed.

Die »Intifada«-Fans der Anti-Israel-Solidarität freuen sich über die Aufmerksamkeit, die ihnen iranische Regime in Form seines Propagandasenders Press TV zukommen lässt.

 

Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Tunesien, um von hier aus die Überfahrt nach Italien anzutreten. Das sorgt im Land für Missmut und Spannungen.

 

Inzwischen ist Tunesien zum Haupttransitland auf der Italienroute geworden. Und da trotz eines äußerst fragwürdigen Abkommens, dass der autoritär regierende Präsident Kais Saied letztes Jahr mit der EU abgeschlossen hat, wobei er vermutlich vor allem Gelder in die eigene Tasche gesteckt hat.

Solange das irakisch-kurdische Parlament ihm nicht zustimmt, wird das repressive neue Gesetz gegen LGBTs aus Bagdad keine Gültigkeit in den kurdischen Autonomiegebieten des Irak haben:

Bislang hält die Huthi-Führung im Jemen nicht nur an der derzeitigen Kampagne gegen die internationale Schifffahrt fest, sondern droht auch mit einer Ausweitung ihres Umfangs.

 

Wer wissen will, kann seit Monaten wissen, dass im Sudan gerade wahlweise ein neuer Genozid in Darfur vorbereitet wird oder schon begonnen hat.

Erinnert sich noch wer an all das Getöse um "Nie wieder" nach Ruanda? An Obamas "Responsibility to Protect"? Nun solche Reden sind für Schönwetterperioden - zumindest im Westen - gedacht, wenn's eng wird, geraten sie ganz schnell in Vergessenheit. Das war schon immer so, ob beim Flüchtlingsschutz oder der Verhinderung von Genoziden.

Im Nahen Osten nehmen viele, die es nicht so mit dem Iran haben, die Studentenproteste in den USA als de facto Solidarisierung mit den Mullahs wahr.

 

Das irakische Parlament hat am Samstag ein Gesetz verabschiedet, das gleichgeschlechtliche Beziehungen mit einer Höchststrafe von fünfzehn Jahren Gefängnis unter Strafe stellt.

 

Seit letztem Jahr akzeptiert der Irak auch in größerem Umfang zurückgeschobene Staatsbürger. Und so läuft die Abschiebemaschine, es trifft nicht nur Jesiden, sondern auch Menschen mit gesundheitlichen Problemen.

 

Die Ideologie der Gruppierung Hizb ut-Tahrir dreht sich in erster Linie um die angestrebte Vereinigung der Muslime in einem wiederhergestellten Kalifat. Obwohl in Deutschland verboten, mobilisiert und rekrutiert sie über den Umweg legaler Tarnorganisationen ihre Anhänger.

 

Hamza Howidy, ein Palästinenser aus Gaza-City, kritisiert die Anti-Israel-Proteste in amerikanischen Universitäten scharf. Die Zeitung Newsweek hat seine »Message From a Gazan to Campus Protesters« veröffentlicht. Ein Auszug:

Im Sudan steht Al Fasher, die Hauptstadt Darfurs, kurz vor der Einnahme durch die Rapid Support Forces. Ein neues Blutbad scheint damit unausweichlich.

 

Im Bürgerkrieg im Sudan, der eher als Krieg gegen die Bürger bezeichnet werden müsste, haben im Westen des Landes die Rapid Support Forces (RSF), die aus den völkermordenden Janjaweed Milizen hervorgegangen sind, die Oberhand und erobern immer größere Teile Darfurs. Mit den entsprechenden Folgen, die Mord, Vergewaltigung, Hunger, Vertreibung und Versklavung heißen. 

Das Foto eines Aktivisten mit Klampfe und Hisbollah Fahne aus der Elite-Universität Princeton macht gerade die Runde:

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Biuldquelle: Facebook

 

Am 14. April schossen die jordanischen Behörden iranische Drohnen und Raketen ab, die durch ihren Luftraum in Richtung Israel flogen. Dies hat auch die Krise zwischen Amman und Teheran offenbar werden lassen, die sich hinter den Kulissen abspielt.