Judith Shklar (1928–1992) gilt als eine der wichtigsten Theoretikerinnen des Liberalismus. Zentral für ihr Verständnis von Freiheit war die Abwesenheit von Furcht und Abhängigkeit: Jeder müsse sein Leben gestalten können, ohne befürchten zu müssen, Grausamkeit zu erfahren, postulierte die lettisch-US-amerikanische Politologin. Ihr Augenmerk galt dabei den Opfern bestimmter Formen von Politik. Shklars Überlegungen zum Wesen des Liberalismus machen es möglich, sowohl Antidiskriminierungspolitik als auch soziale Sicherung neu zu begründen – anstatt sie immer wieder unproduktiv gegeneinander auszuspielen.