Süße Träume in Tel Aviv
Das Nakash-Boxing-Gym liegt an einer großen, heißen und viel befahrenen Straße in der Nähe des HaShalom-Bahnhofs in Tel Aviv. Im zweiten Stock eines Wohnhauses haben Itay Dannenberg und Ran Nakash ihre Kampfsportschule eröffnet. Die beiden kennen sich seit Kindertagen und haben beide in der israelischen Armee Krav Maga (Kontaktkampf) gelehrt. Beide betreiben Kampfsport, seit sie zehn Jahre alt sind.
Dannenberg trainiert heutzutage die Bodyguards der Knesset, während Nakash Oberbefehlshaber und Chefausbilder der Israel Defense Forces (IDF) Krav Maga Instructional Division ist. Sie geben Lehrgänge in der ganzen Welt, in ihrer Schule trainieren sie Männer, Frauen und Kinder.
Jeder Soldat und jede Soldatin lernt in der Armee die israelische Selbstverteidigung. Je nach ihrer Stellung in der IDF beherrschen sie unterschiedliche Niveaus und Techniken des Kampfsports. Krav Maga richtet sich an Polizisten, Soldaten, Personenschützer und Zivilisten. Je nach Bedarf lernen die Schüler, sich in verschiedenen Situationen zu verteidigen.
»Ein Soldat lernt natürlich andere Techniken als ein Zivilist«, sagt Nakash. »Auf der Straße geht es eher darum, einen Messerangriff oder eine Vergewaltigung abzuwenden. Dazu sollen die Leute in der Lage sein, Kämpfen aus dem Weg zu gehen oder ihre Angreifer schnell und effektiv zu verletzen.« Ziel der Verteidigung sei es, die gefährliche Situation so schnell wie möglich zu verlassen. »Am besten, man rennt einfach weg, nachdem man den Angreifer verletzt hat.« Anders verhält es sich bei Polizisten oder Soldaten, die sollten Angreifer überwältigen können. »Man kann ja nicht immer gleich schießen«, räumt er schmunzelnd ein. Daher sei es wichtig, auch Entwaffung und Ähnliches zu üben. Auch Entführungen gehören beim Krav-Maga-Training zum Repertoire der Rollenspiele.