In Kalifornien will eine Initiative Sportwetten legalisieren

Aufs falsche Pferd gesetzt

Gleich zwei Initiativen stellen in Kalifornien Verfassungszusätze zur Abstimmung, um Sportwetten zu legalisieren. Ihre Initiatoren gaben rund 400 Millionen US-Dollar aus, um sie zu bewerben, und dürften trotzdem erfolglos bleiben.

Im Mai 2018 hatte der Supreme Court der USA ein 1982 in Kraft getretenes Bundesgesetz revidiert und geurteilt, dass die einzelnen Bundesstaaten der USA Sportwetten erlauben dürfen, wenn sie jeweils entsprechende Gesetze verabschieden, die den Wettbetrieb regulieren. Bis Ende vergangenen Jahres war das in 29 Bundesstaaten sowie dem District of Columbia und Puerto Rico in der einen oder anderen Form geschehen. Doch ein besonders großer Markt für Sportwetten fehlt immer noch: Kalifornien mit seinen knapp 40 Millionen Einwohnern blieb bislang ohne Regelung für Sportwetten. Und ohne eine solche Regelung bleiben die Sportwetten illegal, egal ob vor Ort auf einer Pferderennbahn oder im Internet.

In Kalifornien kann eine Legalisierung von Sportwetten nur über einen Verfassungszusatz erfolgen. Über so einen Zusatz darf aber nicht allein das dortige Parlament entscheiden, Erweiterungen der kalifornischen Verfassung müssen im Rahmen einer Volksabstimmung bestätigt werden; dabei genügt die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Ursprünglich hatte man geplant, über einen solchen Verfassungszusatz bereits zum Termin der Präsidentschaftswahlen 2020 abstimmen zu lassen, damals beherrschten allerdings Themen wie die Abwahl von Donald J. Trump und die Covid-19-Pandemie die Schlagzeilen. Die Sportwettenbefürworter gaben ihr Vorhaben auf, aber dieses Jahr soll die Sache klappen, so jedenfalls ihr Plan.

Eine Allianz von Betreibern lizenzierter Pferderennstrecken und sogenannten Mission Indians schlug in Kalifornien einen Verfassungszusatz vor, mit dem Sportwetten legalisiert werden sollen.

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