Die Erdgasproduktion in ­Texas verursacht schwere Umweltschäden

Förderung mit Hochdruck

In der Ölregion von Texas, einem der sedimentreichsten Permbecken der Welt, soll mehr Erdgas gefördert werden. Das dabei genutzte Fracking und der Ausbau der Infrastruktur verursachen ökologische Verwüstungen.
Reportage Von

Im Westen von Texas ist Wasser rar. In den weiten Steppen, die nördlich der mexikanischen Grenze beginnen und bis in den benachbarten Bundesstaat New Mexico reichen, findet sich gerade mal ein einziger Stausee. Doch der Boden, den sich nun Kakteen und Wüstensalbei teilen, bildete vor rund 66 Millionen Jahren noch den Grund eines Ozeans. In flachen Gewässern tummelten sich nach dem Aussterben der Dinosaurier Vögel, Fische und frühe Säugetiere. Diese prähistorische Flora und Fauna ist vor Äonen ausgestorben, das Wasser hat sich längst zurückgezogen. Zurück blieb aber ein gewaltiges Öl- und Gasvorkommen.

Permbecken (Permian Basin) wird die Gegend genannt. Das Erdöl, das sich aus den Überresten der Pflanzen und Tiere, die hier einst lebten, gebildet hat, wird nun schon seit 100 Jahren gefördert. Während des Zweiten Weltkriegs lieferten die Fördergebiete des Permbeckens Treibstoff für die US-Armee, der einstige Agrarstaat Texas wurde durch das Öl zur Wirtschaftsmacht. Heutzutage ist das Permbecken gänzlich auf die Gewinnung von Bodenschätzen ausgerichtet.

»Die Leute lebten in verschiedenen Camps der Ölkonzerne, die hier in der Gegend gebaut wurden – immer dort, wo gerade gebohrt wurde«, sagt Cathy Shannon. »Die Firmen bauten damals kleine Städtchen, in die auch die Familien der Arbeiter ziehen konnten.« Shannon leitet das Petroleum Museum in Midland, einem Imageprojekt der Ölindustrie in der größten Stadt des Permbeckens. Auch Shannons Vater lebte in einem Ölfeld-Camp, bis er sechs Jahre alt war. Danach ist die Familie in die Stadt gezogen, damit er die Schule besuchen konnte.

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