Der Verfassungsschutz gratuliert
Im März feierte die Zeitschrift Sezession ihren 20. Geburtstag. Mitarbeiter, langjährige Unterstützer und vor allem AfD-Prominenz gaben sich zu diesem Anlass am Sitz des Instituts für Staatspolitik in Schnellroda ein Stelldichein. Das Institut war drei Jahre vor der Zeitschrift gegründet worden, sein Trägerverein fungiert als deren Herausgeber. Anfangs nutzte man die Strukturen der rechten Postille Junge Freiheit, um in der Szene bekannt zu werden, bis sich die Wege vor einem Jahrzehnt trennten. Stolz wird aus »20 Jahren Überbau« Bilanz gezogen, wie der Institutsleiter Erik Lehnert sich mit einer sprachlichen Anleihe bei Marx ausdrückte. Die Sezession sah ihre Aufgabe anfangs explizit darin, die weltanschauliche Entwicklung der Rechten zu fördern. Inzwischen ist dieses metapolitische Profil durch vielfältigen Aktivismus und Organisationsarbeit unschärfer worden. Für die Party scheute man keine Mühen, es gab Festvorträge und ein Werbefilm wurde produziert.
Anlässlich des Geburtstags wurden aktuelle Zahlen bekanntgegeben. Die verkaufte Auflage der Zeitschrift liege bei 4.500 Heften, davon seien 4.000 Abonnements mit Schwerpunkt in Berlin und den Ländern der ehemaligen DDR. Im Westen fallen vor allem Hessen, Bayern und Baden-Württemberg auf. Angesichts des hohen Anteils an österreichischen Autoren in der Redaktion ist das Land mit 171 Abos erstaunlich schwach vertreten. Überhaupt fehlt jede internationale Wirkung. Anders als die Magazine Cato und Tumult, mit denen sie um die Kundschaft konkurriert, ist die Sezession nicht im Zeitschriftenhandel zu kaufen, dafür dürfte die Reichweite ihres Blogs größer sein.
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