Szenen aus dem ­mexikanischen Narco-Alltag

Hallo Nachbar, hallo Narco!

Eindrücke aus dem Alltag im Schatten der mexikanischen Kartelle.
Reportage Von

Im Transitland Mexiko mit seiner 3.145 Kilometer langen Grenze zum größten Drogenmarkt der Welt, den USA, wird seit einem Jahrhundert geschmuggelt. In den siebziger Jahren bauten die kolumbianischen Kartelle den Vertriebsweg des Kokains über Mexiko aus. In den Achtzigern übernahm der vereinte mexikanische Drogenhandel die Kontrolle über die Routen, in den neunziger Jahren zerfiel das Monopol in einzelne Kartelle. Ab 2006 wurde der Konflikt kriegerisch und bewaffnete Auseinandersetzungen gehören zum Alltag. Heutzutage sollen die Kartelle zusammengenommen der fünftgrößte Arbeit­geber im Land sein. Wurde die Narco-Kultur schon seit langem besungen und glorifiziert, ist sie mittlerweile mexikanischer Mainstream. Bedrückender als die Zahlen von Toten und Verschleppten erscheint heutzutage die Idealisierung des Drogenhandels als persönlicher Zukunftstraum und seine Allgegenwart in der Gesellschaft. Wenn Verbrechen akzeptiert ist, kritisiert niemand mehr Straflosigkeit.

Anhänger mit dem Bild des ehemaligen Bosses des Sinaloa-Kartells, März 2022

Kult um »El Chapo«. Anhänger mit dem Bild des ehemaligen Bosses des Sinaloa-Kartells, März 2022

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