Donnerstag, 20.04.2017 / 11:03 Uhr

Mit der Bundeszentrale auf Achse für den Widerstand

Von
Andreas Benl

„Hassan Rouhani kämpft um eine zweite Amtszeit“ und da muss die Bundeszentrale für politische Bildung mitkämpfen. Wie füllt man den Iran-Atomdeal „mit Leben“ und wie gestaltet man eine Tagung zur Werbung für ein Regime, das allgemein als Hinrichtungsweltmeister bekannt ist? Wie eine Parallelwelt - als Mischung von Esoterik-Seminar und Deutsch-Sowjetischer Freundschaftsgesellschaft: es geht einerseits um „Religiosität und Spiritualität“, andererseits um „Bildung, Jugend und Sport in Iran“, dazwischen natürlich ganz viel um Kultur.

So weit, so wenig überraschend. Bemerkenswert ist aber doch, dass der Chef der Bundeszentrale - bei der auch ganz viel über Antisemitismus nachzulesen ist - es sich nicht nehmen lässt, eine solche Veranstaltung persönlich zu eröffnen.

Denn hier treten auch Leute auf, deren Wirken auf den ideologischen Kern der Diktatur verweist, die hier beworben wird: der Linkspartei-MdB Niema Movassat, der als Bündnispartner von gewalttätigen Antisemiten agiert. Und PR-Stratege Adnan Tabatabei, der letztes Jahr schrieb, es sei „nicht zu entschuldigen“, den alljährlichen von Teheran initiierten antizionistischen Al Quds-Hassaufmarsch auf „antisemitische Entgleisungen“ zu „reduzieren“.