Freitag, 03.09.2021 / 10:03 Uhr

Syrien: Die große Dürre

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Die NZZ berichtet über die große Dürre, die in Syrien, aber auch dem Irak herrscht und welche Folgen sie haben wird:

Die Konsequenzen der Dürre treffen in Syrien nicht nur die von den Kurden verwalteten Gebiete östlich des Euphrats, sondern auch die vom Asad-Regime kontrollierten Regionen westlich des Flusses. Weil das Regime nach über zehn Jahren Krieg kaum Mittel für den Import von Getreide hat, rief es die Bauern zu Jahresbeginn dazu auf, vor allem Weizen anzupflanzen. Durch die Missernte wird das Regime jedoch rund 1,5 Millionen Tonnen Weizen einführen müssen, um eine Brotkrise wie im vergangenen Winter zu verhindern. Damaskus wird dabei erneut auf russische Hilfe zählen müssen. Denn wegen der schlechten Erträge dürften die Kurden keine Getreidelieferungen an das Regime zulassen.

Für die hungernde Bevölkerung könnte es noch schlimmer kommen. Bereits von Oktober bis April verdoppelten sich die Preise für staatlich subventioniertes Brot. Die Menschen mussten in langen Schlangen vor den Bäckereien ausharren. Gleichzeitig erhöhten sich die Preise für Mehl um das Fünffache. Gemäss dem Welternährungsprogramm leiden 12,4 der 17,5 Millionen Einwohner in Syrien unter mangelnder und unsicherer Versorgung mit Lebensmitteln. Das entspricht einer Zunahme von 4,5 Millionen innerhalb des vergangenen Jahres.