Sonntag, 24.10.2021 / 11:44 Uhr

Syrien für Rückkehrer nicht sicher

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Syrischer Flüchtling im alten Moria Camp, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken

Eigentlich weiß jeder, dass es völlig verrückt ist zu glauben, Menschen, die aus Syrien geflohen sind könnten dorthin einfach so zurück kehren. Aber da ja immer wieder über irgendwelche so genannten angeblich freiwilligen Rückführprogramme oder gar Abschiebungen gesprochen wird, hier einige klare Worte von Human Rights Watch:

Syrischen Flüchtlingen drohen laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zufolge bei der Rückkehr in ihre Heimat Folter, willkürliche Verhaftungen und außergerichtliche Tötungen. Der am Mittwoch veröffentlichte Bericht mit dem Titel "'Unser Leben ist wie der Tod': Syrische Flüchtlingsrückkehrer aus dem Libanon und Jordanien" dokumentiert "schwere Misshandlungen" von 65 Rückkehrern und ihren Familienangehörigen durch Regierungstruppen zwischen 2017 und 2021.

Von den 65 Menschen wurden laut HRW 21 verhaftet und willkürlich festgehalten. 13 gaben an, gefoltert worden zu sein. In fünf Fällen seien außergerichtliche Tötungen verzeichnet worden. Die Untersuchung dokumentiert zudem gewaltsames Verschwindenlassen in 17 Fällen, drei Entführungen und einen Fall von mutmaßlicher sexueller Gewalt.

"Die erschütternden Berichte über Folter, Verschwindenlassen und Misshandlungen" sollen deutlich machen, "dass Syrien für eine Rückkehr nicht sicher ist", erklärte die HRW-Expertin für Flüchtlings- und Migrantenrechte, Nadia Hardman.