Donnerstag, 21.04.2022 / 21:24 Uhr

Allah Akbar: Mariupol ist gefallen

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Screenshot Twitter

Bekanntermaßen kämpfen auf Seiten der russischen Armee auch viele von Kadyrows tschetschenischen Eliteeinheiten, die immer da auftauchen, wo es besonders grob wird. Das war auch schon in Syrien so, wo sie da einsprangen, wo etwa die Hizbollah Hilfe brauchten.

In Syrien verkaufte Russland sein Zerstörungsprogramm recht erfolgreich als Kampf gegen Islamisten und islamische Terroristen und die wenigsten fragten, wie man erfolgreich mit Islamisten Islamisten bekämpfen könne. Im Gegenteil, wie oft hörte man damals: Ja, die Russen gingen schon ein wenig brutal vor, aber immerhin verteidigten sie ein säkulares Regime, schützen die Christen und gingen gegen die vom Westen unterstützen Islamisten vor.

In diesem, von Kadyrow geteilten Video nun feiern sie die Einnahme, das heißt weitgehende Zerstörung, der ukrainischen Stadt Mariupol und preisen Allah für die Hilfe.

Das scehint ein wenig verfrüht, zumindest "the US has assessed that Russian and Ukrainian forces are still fighting for control of Mariupol even after Moscow claimed it had conquered the port city and hailed its “liberation”, aber an der Symbolik des Videos ändert wenig, dass Kadyrows Mannen da einen Sieg feiern, den sie offenbar noch gar nicht errungen haben.

Auch wenn es inzwischen etwas lahm klingt, weil es doch ein wenig zu oft schon angeführt wird: Angesichts solcher Bilder sollte man doch erinnern, warum der Krieg begonnen wurde: Mit dem Ziel, die Ukraine zu entnazifizieren.

Gelungen ist ihnen nicht nur die Zerstörung einer weiteren Stadt. Mariupol wurde im 18. Jahrhundert gegründet und vor allem von Pontosgriechen besiedelt, die aus dem osmanischen Reich hierher kamen. Es galt als die Stadt mit der größten griechischen Bevölkerung außerhalb der hellenischen Republik.