Freitag, 09.12.2022 / 10:09 Uhr

Einigung im Sudan?

Qantara berichtet über Versuche, eine Einigung zwischen Militär und Protéstbewegung im Sudan zu erzielen:

Am Montag (05.12.) berichtete die sudanesische Nachrichtenagentur Suna dann, Militärregierung und zivile Parteien im Sudan hätten eine Vereinbarung über die Rückkehr zur Demokratie unterschrieben. Das Abkommen sieht unter anderem eine zweijährige Übergangsphase bis zur Abhaltung von Wahlen vor. Laut dem Exilsender Radio Dabanga handelt es sich um eine vorläufige Vereinbarung, die heikle und entscheidende Themen wie Justiz und Sicherheit für weitere Verhandlungen ausklammere.

"Verglichen mit der Situation heute vor einem Jahr hat sich die Lage verbessert", sagt Volker Perthes von den UN. "Viele Menschen haben den Eindruck, dass sich nach einem Jahr des Stillstands und des Versuchs der verschiedenen Gruppen, sich gegenseitig auszuschließen, nun etwas tut und ein Kompromiss möglich ist."

Dennoch gerate der Sudan nur von einer politischen Sackgasse in die nächste, meint Kholood Khair, Gründerin der in Khartum ansässigen Denkfabrik "Confluence Advisory" und Expertin für den demokratischen Übergang im Sudan, im Deutsche Welle-Interview.

Zwar sieht auch sie ein gewisses Maß an Übereinstimmung zwischen rivalisierenden Kräften. Allerdings seien immer noch viele Menschen von der Diskussion ausgeschlossen. Dazu zählten unter anderem ehemalige Rebellengruppen im Süden sowie mehrere Stammes- und Religionsführer.