Arvid Vormann

Auch die Malteser sammeln für Afghanistan: "Gemeinsam mit unserem Partner UnionAid helfen wir 4.000 bedürftigen und intern vertriebenen Familien, über den Winter zu kommen."

So wirbt das UNHCR um Spenden für Afghanistan: "Seit Jahresbeginn hat der Konflikt bereits rund 550.000 schutzbedürftige Menschen aus ihren Häusern vertrieben".

Seit Wochen campieren Tausende bei Minusgraden in Belarus an der polnischen Grenze. Sie kommen aus Syrien, dem Nordirak, Afghanistan. Ihr Ziel: Deutschland. Der belarusische Diktator Lukaschenko, der die Anreise der Flüchtlinge orchestriert, wolle die EU auf diese Weise erpressen, klagen Politiker. Der Flüchtlings-Deal mit dem türkischen Präsidenten Erdogan sei wohl seine Blaupause, meinen manche.

Verzweifelt wenden sich seit August so genannte Ortskräfte aus Afghanistan an Organisationen in Deutschland, weil sie von den Behörden im Stich gelassen werden.

 

Am 7. Oktober twitterte das Auswärtige Amt: "Wir lassen nicht nach in unseren Anstrengungen, Menschen aus ⁨#Afghanistan⁩ in Sicherheit zu bringen"

Ohne Diejenigen, die heute in kaltem Amtsdeutsch als "Ortskräfte" bezeichnet werden, hätte die Bundeswehr, hätten deutsche Behörden, Organisationen und Stiftungen, in Afghanistan buchstäblich nichts ausrichten können. In der deutschen Öffentlichkeit fehlt vielfach jede Vorstellung von der immensen Bedeutung dieser Unterstützer*innen, die zwar meist ein gutes Gehalt bezogen haben, aber sich und ihre Familie auch dauerhaft der Lebensgefahr aussetzten.

Angesichts der humanitären und politischen Katastrophe in Afghanistan werben gegenwärtig viele internationale Hilfsorganisationen mit Nachdruck um Spenden. Doch wie können Mitarbeiterinnen unter den aktuellen Bedingungen eigentlich dort tätig werden? Wie ist die Gefährdungslage der afghanischen Ortskräfte?