Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war das Manifest die avantgardistische Textsorte schlechthin. In jüngerer Vergangenheit haben sich so manche Popmusiker ihrer bedient, in Deutschland insbesondere der Diskursrock der nuller Jahre. Was hat es damit auf sich? Anna Seidel hat in ihrem Buch »Retroaktive Avantgarde« die Pop-Manifeste untersucht.
Fünfzig Jahre nach Achtundsechzig scheint jeder radikale Protest weitgehend folgenlos zu bleiben. Eine bunte Inszenierung von »68 – Pop und Politik« im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg erinnert an die politische Kraft einer Kulturrevolution. Wie gemütlich wenige Jahre später die Kulturkonterrevolution war, zeigt eine Ausstellung im selben Haus ein Stockwerk tiefer: »Otto. Die Ausstellung«.
Was war es nur, das das Leben so angenehm machte? Das Kunstmuseum Wolfsburg inszeniert die Anfänge und die Hochzeit von Pop Art und Popkultur im London der fünfziger und sechziger Jahre.