Protest gegen Verdrängung

Elstern in Ehrenfeld

Seite 2 – Luxussanierung statt bezahlbarer Wohnraum

»Bezahlbarer Wohnraum wird zugunsten von Luxussanierungen oder Büroflächen aufgegeben und selbst­organisierte Freiraumprojekte sollen an den Stadtrand verdrängt oder ­geschlossen werden, um Investitionsmöglichkeiten zu schaffen. Wir wehren uns gemeinsam gegen diesen Ausverkauf der Stadt«, sagte eine Aktivistin namens Petra bei der Besetzung.

Um auf die Situation aufmerksam zu machen, haben sich zahlreiche Kölner ­Projekte, die um ihre Räume bangen müssen, zusammengeschlossen. Das überregional bekannteste ist das Autonome Zentrum (AZ). 2010 aus einer Besetzung im linksrheinischen Kalk hervorgegangen, musste es nach drei Jahren umziehen, doch auch das heutige Domizil in der Südstadt sollen die Autonomen aufgeben. Der Grüngürtel, der die Kölner Altstadt umschließt, soll geschlossen werden, dass AZ einem Park weichen.

Nachdem eigentlich schon zum Ende des ver­gangenen Jahres Schluss sein sollte, hat die Stadt die Frist um ein Jahr verlängert. Oberbürgermeisterin Henriette Reker besuchte das Zentrum schon ­einmal, kaufte ein T-Shirt und beteuerte, dass die Stadt Platz für ein Autonomes Zentrum habe. Nur wo, verriet die bei ihrer Wahl von Grünen und CDU ­unterstützte parteilose Politikerin nicht. Bisherige Angebote für Räumlichkeiten am Stadtrand sind für das AZ keine Option.

Auch die beiden Wagenplätze »Osterinsel« und »Wem gehört die Welt« sollen bald weichen. Die »Osterinsel« soll Platz für Neubauten schaffen. Das Gelände von »Wem gehört die Welt« will die Stadt verkaufen. Das »Assata im Hof«, ein sogenannter feministischer Freiraum, hat von dem ehemals landeseigenen Unternehmen LEG ­Immobilien die Kündigung für Ende September bekommen.