Manipulation von Schwangeren

Von wegen für die Frau

Seite 3 – Verbindungen zur »Lebensschutz«-Bewegung

Auf dieser werden aus den Verbindungen zu Organisationen der »Lebensschutz«-Bewegung wie der Stiftung »Ja zum Leben« und dem Verein »Die Birke« kein Hehl mehr gemacht. In dem letzten veröffentlichten Rechenschaftsbericht, datierend von 2017 – der auf der Seite von 1000plus und nicht von Pro Femina veröffentlicht ist – positioniert sich der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Kristijan Aufiero, klar als Teil der internationalen »Pro Life«-Bewegung und gibt sich stolz, auf dem zweiten internationalen Kongress der europäischen Kampagne »One of us« in Budapest eine »Grundsatzrede« gehalten zu haben.

Das Beratungszentrum am Kurfürstendamm 69 in Berlin ist bereits das dritte nach Heidelberg und München. Nach eigenen Angaben haben die Abtreibungsgegner im vergangenen Jahr 16.204 Frauen und in diesem Jahr bereits 8.287 ungewollt Schwangere beraten – online, telefonisch und vor Ort. Der erwähnte Rechenschaftsbericht verzeichnete den Eingang von Spenden, Erbschaften und Nachlässen in Höhe von 3,5 Millionen Euro im Jahr 2017. Die Berliner Staatssekretärin für Pflege und Gleichstellung, Barbara König (SPD), hatte bereits im April getwittert, dass sie »kritisch draufschauen« werde, was bei der neuen Beratungsstelle passiere. Auf Nachfrage ergänzte sie Ende vergangener Woche, der Verein sei von Finanzbehörden als gemeinnützig anerkannt worden, da könne eine »weitere Prüfung ansetzen«. Zudem werde das Land Berlin das Thema kritisch in die zuständige Arbeitsgruppe von Bund und Ländern einbringen.

Um die »Lebensschützer« nicht einfach gewähren zu lassen, haben die beiden Bündnisse, die alljährlich gegen den Berliner »Marsch für das Leben« protestieren, das Bündnis »What the fuck!« und das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, gegen die neueröffnete Beratungsstelle für den heutigen Donnerstag um 16 Uhr unter dem Motto »Pro Choice statt Pro Femina« zu einer »feministischen Gehsteigberatung« am Adenauerplatz in Berlin-Charlottenburg aufgerufen.