26.01.2023
Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #04/2023

Am 18. Januar geriet eine 23jährige beim Anstehen in einem Schnellrestaurant in der Wrangelstraße in Berlin-Kreuzberg gegen 11.15 Uhr mit einem unbekannten Mann in Streit. Wie der Tagesspiegel und Queer.de berichteten, soll der Unbekannte infolge der verbalen Auseinandersetzung die Betroffene transfeindlich beleidigt und gegen den Kopf geschlagen haben. Durch den Schlag wurde ihr ein Ohrring herausgerissen und ihr Ohrläppchen verletzt. Der Tatverdächtige soll nach dem Angriff Richtung Schlesisches Tor geflüchtet sein. Am 20. Januar erlitt ein 30jähriger Mann nach einem Angriff Verletzungen an Kopf, Knie und Hals, wie der RBB berichtete. Bisherigen Ermittlungen zufolge war der Mann am Freitagmorgen in Berlin-Mitte gemeinsam mit einem 32jährigen Begleiter unterwegs. In der Brückenstraße, Ecke Rungestraße, begegneten sie einer Gruppe von vier Männern. Der Polizei zufolge soll aus dieser heraus zunächst der Ältere der beiden homofeindlich beleidigt worden sein. Darauf folgte ein Angriff auf den Jüngeren, wobei dieser so lange in den Schwitzkasten genommen wurde, bis er keine Luft mehr bekam und in die Knie ging. Ein Mann aus der Gruppe soll ihm dann mehrfach gegen den Kopf getreten haben. Die Tatverdächtigen konnten fliehen. Der 30jährige musste im Krankenhaus ambulant behandelt werden. Die Polizei Berlin meldete am selben Tag, dass sie mittags drei Männer in Berlin-Rummelsburg festgenommen hatte. Nach bisherigen Ermittlungen und Zeugenaussagen habe ein 56jähriger gegen 12.30 Uhr einem 16jährigen beim Verteilen von Flugblättern und Informationsmaterial zu einer Partei in unmittelbarer Nähe zu einem Wahlstand eben jener auf die Hand. Der Ältere schloss sich anschließend einer Gruppe Männern an, die nicht weit entfernt standen. Aus dieser Gruppe wurden dann nationalsozialistische Parolen gerufen. Die alarmierte Polizei nahm die drei alkoholisierten Männer im Alter von 50, 56 und 66 Jahren fest. Der 50jährige zeigte dabei vor der Polizei den Hitlergruß. Der 56jährige und der 66jährige wurden nach Feststellung ihrer Identität am Ort entlassen. Der 50jährige hingegen kam in Polizeigewahrsam, wo eine richterlich angeordnete Blutentnahme sowie erkennungsdienstliche Maßnahmen erfolgten.