Nachrichten aus dem Schweinestall

»Springer enteignen« im Wandel der Zeit. In den sechziger Jahren agitierte die Bild-Zeitung gegen außerparlamentarische Linke, die ihrerseits die Enteignung des Springer-Konzerns forderten. So etwa 1968 Teilnehmer des Ostermarsches im Ruhrgebiet, die gegen den Vietnam-Krieg und die sogenannten Notstandsgesetze protestierten (links). In späteren Jahren war es meist Hetze gegen Flüchtlinge und Migranten, die Linke gegen die Bild-Zeitung aufbrachte. Die Mordserie des rechtsextremen Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) bezeichnete Bild vor dessen Enttarnung lange als »Döner-Morde«.
Am 24. Februar 2006 informierte Bild die deutsche Bevölkerung darüber, dass Lady Diana Spencer, die verstorbene Gattin des britischen Thronfolgers, habe während ihrer Hochzeitsnacht »nach Kotze« gerochen. Der Wunsch des Gründers jener Zeitung, Axel Springer, ihre Lektüre möge dem »Geschmack einer Vanilleschnitte am frühen Morgen« entsprechen, hatte sich damit wieder einmal exemplarisch erfüllt.
An blutigen Vanilleschnitten hat es seit der Gründung der »Bild«-Zeitung ebenso wenig gefehlt wie an Berichten aus den Unterhosen prominenter Zeitgenossen.
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