Neben Rechten kämpfen auch russische Anarchisten und Antifaschisten militärisch für die Ukraine

Die russischen Kämpfer gegen den Kreml

Zwei russische Freiwilligenverbände, die auf der Seite der Ukraine kämpfen, sind am Dienstag in der Region Belgorod auf russisches Staatsgebiet vorgedrungen. Das »Russische Freiwilligenkorps« wird von dem Neonazi Denis Kapustin angeführt.

»Kämpfer des Russischen Freiwilligenkorps haben erneut die Grenze zur Russischen Föderation überquert. Russland wird bald frei sein.« Mit dieser nur fünf Sekunden langen Videobotschaft auf seinem Telegram-Kanal teilte am Montagmorgen das aus russischen Staatsangehörigen bestehende »Russische Freiwilligenkorps« mit, dass es einen Angriff in der russischen Grenz­region Belgorod begonnen hatte.

Ebenfalls beteiligt war die »Legion Freiheit für Russland«, die sich nach ­eigenen Angaben aus in ukrainische Gefangenschaft geratenen oder über­gelaufenen russischen Soldaten rekrutiert. In einem am Montag auf ihrem Twitter-Account veröffentlichten Video sagt ein Soldat, die Einheit bestehe aus Russen, die wollten, dass ihre Kinder in Frieden und Freiheit aufwachsen könnten. Der Gouverneur der Region Belgorod schrieb auf Telegram, das russische Militär sei aktiv, um die »Sabotage- und Erkundungsgruppe der ukrainischen Streitkräfte« zu eliminieren.

Bereits Anfang März waren Bewaffnete des »Russischen Freiwilligenkorps« Richtung Brjansk auf russisches Territorium vorgedrungen. Gegründet wurde die Einheit im August 2022 von dem Rechtsextremisten Denis Kapustin, der sich selbst auch Denis Nikitin oder »White Rex« nennt und viele Jahre in Deutschland gelebt hatte, bevor er vor einigen Jahren in die Ukraine zog. Offiziell gehört die Gruppe nicht zur ukrainischen Armee. Doch zeigten am Dienstag im Internet veröffentlichte Videos, dass die Kämpfer in Belgorod offenbar über Militär­gerät wie gepanzerte Wagen verfügten.

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