Die IG-Metall-Führung ist dagegen, die Pkw-Produktion in Deutschland einzuschränken

Für immer Autoland

Die Bundesregierung und die Gewerkschaften sind sich einig: In Deutsch­land sollen auch zukünftig genauso viele Autos gebaut werden wie bisher. Das zeigt ein aktuelles Positionspapier des IG-Metall-Vorstands.

Die Autoindustrie ist eine Großmacht in Deutschland. Die drei Konzerne VW, Mercedes-Benz und BMW dominieren die Branche. Ihr weltweiter Gesamtumsatz betrug im Vorjahr rund 570 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der Bundeshaushalt umfasste in dem Jahr etwa 495 Milliarden.
Gleichzeitig sind Autos und LKW Klimakiller. Nach Angaben des Umweltbundesamts war der Verkehrssektor im vergangenen Jahr für 20 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Der Ausstoß betrug demnach 148 Millionen Tonnen.

Diese Menge hat sich seit 1990 kaum verringert; damals waren es 160 Millionen Tonnen. Zwar sinkt der CO2-Ausstoß je gefahrenem Kilometer dank effizienterer Technik, allerdings fahren immer mehr Autos immer längere Strecken. Im Januar wurde mit mehr als 48 Millionen PKW, die in Deutschland zu diesem Zeitpunkt zugelassen waren, ein neuer Höchststand erreicht.

Obendrein favorisieren deutsche Autofirmen – und ihre Kundschaft – immer größere und schwerere Karossen, vor allem Oberklasse-, Gelände- und Sportwagen. Zu den »größten Gewinnern« im vorigen Jahr zählten ­Geländewagen und SUVs, teilte der Verband deutscher Automobilhersteller (VDA) mit. Von ihnen wurden 1,1 Millionen Stück verkauft, 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Verkauf von Klein- und Kleinstwagen sei dagegen um zwölf respektive um 14 Prozent zurückgegangen.

»Wir produzieren Luxus. Wir machen Dinge, die man nicht braucht, sondern begehrt«, sagte Thomas Becker, seines Zeichens »Leiter Nachhaltigkeit, Mobilität« bei BMW, im Mai auf einer Tagung der Akademie für politische Bildung in Tutzing zu »Klimagerechtigkeit«.

Noch kein Abonnement?

Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::