Die Kolumnistin schaltet israelfeindliche Polittrolle stumm

Polittrotteltrollereien

Wenn man sich im Internet benimmt wie eine am letzten Abend der Klassenfahrt unbeaufsichtigte Horde 14jähriger nach dem vierten Billigbier.
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Warum eine erstaunlich hohe Anzahl an Menschen glaubt, dass es der palästinensischen Sache immens nutzt, wenn man sich im Internet benimmt wie eine am letzten Abend der Klassenfahrt unbeaufsichtigte Horde 14jähriger nach dem vierten Billigbier, ist auch so ein Rätsel der Gegenwart. Zumal – ­außer Beifall der eigenen, in aller Regel sehr überschaubaren Bubble – auch nichts dafür spricht, dass, andere User zu beschimpfen und zu bedrohen, auch nur im Entferntesten dazu führt, dass diese anderen User fortan eingeschüchtert auf israelfreundliche Tweets verzichten.

Ist ja schließlich auch nix Neues, dass, egal was man schreibt, immer irgendwer und seine oder ihre Kumpels ­ankommen und einem alles sehr übelnehmen. Im Klartext also herumpöbeln, gern auch ad hominem, und sich virtuell bedrohlich aufplustern und was sonst halt zum Repertoire der gewöhnlichen Polittrotteltrollereien gehört.

Es hat schon fast ­etwas Mitleiderregendes, wenn man sich anguckt, wie die »Free Pales­tine«-Fans tun und machen und schimpfen und drohen und öffentliche Listen für spätere Abrechnungen an­legen.

Insofern hat es auch schon fast ­etwas Mitleiderregendes, wenn man sich anguckt, wie die »Free Pales­tine«-Fans tun und machen und schimpfen und drohen und öffentliche Listen für spätere Abrechnungen an­legen, von denen sie vielleicht sogar selber ahnen, dass sie nie Grund­lage der offenkundig erhofften Schau­prozesse sein werden.

Aber vielleicht reicht es ihnen ja auch, nur gegen Einzelne zu hetzen und ihnen wahrheitswidrig Dinge zu unterstellen, denn womöglich ist es ein erhebendes Gefühl, wenn sie sich vorstellen, wie diese Einzelnen ob der Wucht der Vorwürfe heftig schluchzend über ihren Tastaturen zusammengebrochen sind und ihnen deswegen gar nichts mehr entgegnen können.

Was auch schon wieder ganz putzig ist, denn interessanterweise kommt diesen Leuten nie in den Sinn, dass man sie und damit ihre mühevoll konstruierten Ergüsse ignorieren könnte, also entweder aktiv, indem man Mitteilungen von gewissen Usern einfach nicht liest, oder noch aktiver, indem man sie auf stumm schaltet und fortan nicht mehr mitbekommt, was sie tun.