Rechte Milliardäre wie Peter Thiel propagieren anti­egalitäre Enhanced Games

Rechtslibertäre Sport-Trollerei

Einige rechte IT-Milliardäre wollen mit Enhanced Games die Idee transportieren, dass nicht alle Menschen gleich sind.

Sportliche Wettkämpfe, bei denen Doping nicht nur erlaubt, sondern sogar explizit erwünscht ist: Was wie ein zynisch-resignierter Kommentar über die Allgegenwart illegaler leistungssteigernder Mittel in der Sportwelt wirkt, ist tatsächlich ein maliziöser Plan einiger sehr reicher Männer, denen es dabei nicht um Sport geht, sondern um rechtslibertäre Ideologie.

Das zeigt sich bereits bei einem Blick auf die Selbstdarstellung der Enhanced Games, wie sich die geplanten Veranstaltungen nennen. »Embrace Capitalism« steht dort. Statt sich wie unter anderem die olympische Bewegung größtenteils durch Steuergelder zu finanzieren, stützt man sich hier ausschließlich auf private Investoren und Investo­rinnen, auf »Milliardäre und die weltgrößten Venture-Capital-Unter­nehmen«.

Hinter dieser blumigen Umschreibung verbirgt sich unter anderem Peter Thiel. Der Deutsch-Amerikaner, den das Nachrichtenportal Watson einmal als »Vordenker des Wohlstandsfaschismus« bezeichnete, gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Unterstützern einer postmodernen Rechten, die sich von der ostentativen Bezugnahme auf das Volk im klassischen Faschismus und der Traditionsorientierung des Konservatismus endgültig befreit hat und ziemlich direkt das Recht der Reichen und Starken auf Herrschaft über alle anderen propagiert.

Thiel träumt von künstlichen Inseln, auf denen sich außerhalb staatlicher Hoheitsgebiete und Kontrolle Menschen – und damit sind immer und ausschließlich sehr reiche Menschen gemeint – endlich frei von sozialen Zwängen entfalten können.

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