Artikel von Andreas Koob

Ausland Über die Pride-Parade in Budapest

Stolz und Vorurteil

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren feierte Budapest dieses Jahr ein erfolgreiches Pride-Festival. Die Veranstalter kritisieren die Verfassungsänderung und die homophoben rechtsmilitanten Anfeindungen in Ungarn. Dabei berufen sie sich aber selbst auf Nation und Familie.

Von mehr...
Interview Jane Schuch im Gespräch über die Lage von Sinti und Roma in Deutschland

»Eine subtilere Form von Ausgrenzung«

Fast 40 Prozent der über 51jährigen Sinti und Roma in Deutschland haben niemals eine Grundschule besucht. Die alltägliche Diskriminierung und das kollektive Trauma, das die Verfolgung durch die Nationalsozialisten hinterlassen hat, verringern die Teilhabe an der Bildung für die Minderheit erheblich. Die deutschen Sinti und Roma leiden unter einer Bildungsmisere – das ist das Fazit einer von der Organisation Romno Kher geleiteten Studie, in der Sinti und Roma ihre eigene Bildungssituation erforscht haben. Die Jungle World sprach mit Jane Schuch, Mitautorin der Untersuchung und Diplompädagogin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaften der Humboldt-Universität Berlin.

Von mehr...
Interview Eszter Jovánovics im Gespräch über die Bürgerwehren gegen Roma in Ungarn

»Der Staat trägt die Verantwortung«

Im ungarischen Dorf Gyöngyöspata bedrohen rechtsextreme Paramilitärs seit Wochen die dort lebenden Roma. Am Dienstag voriger Woche kam es daraufhin zu einer Massenschlägerei mit vier Verletzten. Die Rechtsextremen spielen sich in Gyöngyöspata als Ordnungsmacht auf, kontrollieren die Roma und warfen Steine auf ihre Häuser (Jungle World 14/2011). Weil die rechtsextreme parami­litärische Gruppe Vederö (Wehrtruppe) die Einrichtung eines Ausbildungscamps mit Schusswaffen angekündigt hatte, verließ die Mehrheit der lokalen Roma über Ostern zeitweilig mit Bussen des Roten Kreuzes das Dorf. Die Jungle World sprach mit der Anwältin Eszter Jovánovics. Sie koordiniert das Roma-Programm der Organisation TASZ, die sich für Bürgerrechte einsetzt und in Gyöngyöspata die Lage beobachtet.

Von mehr...
Reportage Rechtsextreme Bürgerwehr gegen Roma in Ungarn

»Wir fackeln eure Häuser ab«

Eine rechtsextreme Bürgerwehr belagerte zwei Wochen lang ein ungarisches Dorf, um die »Zigeunerkriminalität« zu bekämpfen. Sie »bewachten« die Häuser der im Ort lebenden Roma und stilisierten sich zur Ordnungsmacht. Die Polizei griff nicht ein.

Von mehr...
Ausland Keine Party beim Budapest Pride Festival

Instant-Pride in Budapest

Beim Budapest Pride Festival diskutierten lesbische, schwule, bi- und transsexuelle (LGBT) Aktivisten über Homophobie, Gleichberechtigung und Diskriminierung. Für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer war die Bilanz enttäuschend. Die Abschlussdemonstration am Samstag fand unter strengem Polizeischutz statt, es gab Übergriffe von rechtsextremen Gegendemonstranten.

Von mehr...