Artikel von Kathrin Zeiske

Ausland Die Drogenkartelle haben Honduras fest im Griff

Die Macht der Kartelle

Seit dem Putsch im Jahr 2009 hat der Drogenhandel zwischen den Anbaugebieten in Südamerika und dem Markt in den USA in Honduras an Bedeutung gewonnen. Die Drogenkartelle konnten sich zwischen korrumpierten Staatsinstitutionen und einer Wirtschaftsoligarchie, die über Leichen geht, etablieren.

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Ausland Immer mehr Minderjährige aus Mittelamerika fliehen allein in die USA

Hinter den Vorhängen

Immer mehr Kinder und Jugendliche aus Mittelamerika fliehen vor Gewalt und Armut in Richtung USA. Oft landen sie auf sich allein gestellt in Abschiebegefängnissen. Doch die Abschottung der Aufnahmeländer kann die Ursachen für die Migra­tion nicht beseitigen und die Flucht bleibt lebensgefährlich.

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Interview Sara García im Gespräch über das Abtreibungsverbot in El Salvador

»Die Reiche reist aus, die Arme verblutet«

El Salvador zählt zu den Ländern, in denen ein Schwangerschaftsabbruch unter allen Umständen verboten ist. Das absolute Abtreibungsverbot hat in dem mittelamerikanischen Land sogar die Kriminalisierung von Frauen zur Folge, die eine Fehlgeburt erlitten haben. Die Kampagne »Die 17« fordert nun die Begnadigung von 17 Frauen, die deswegen zu Gefängnisstrafen zwischen 30 und 40 Jahren verurteilt wurden. Die Initiatorinnen wollen außerdem eine allgemeine Debatte um die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs anstoßen. Mit der Feministin und Aktivistin Sara García, die jeden Mittwoch ein Radioprogramm zum Thema moderiert, sprach die Jungle World über die rigide Gesetzgebung in El Salvador und deren Folgen für betroffene Frauen.

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Reportage Auf den Spuren von »Diana«, der Rächerin der ermordeten Frauen im mexikanischen Ciudad Juárez

Mythen und Morde

Ciudad Juárez erlangte schon in den neunziger Jahren traurige Berühmtheit. Damals war die nicht abreißende Reihe von Morden an Frauen in der mexikanischen Grenzstadt Anlass für die Entstehung des Begriffs »Femizid«. Nach dem scheinbaren Rückgang der Gewalt ist es still um Juárez geworden. Doch Frauen werden weiterhin ermordet – in einer Situation absoluter Straflosigkeit. »Diana, Jägerin der Busfahrer« nennt sich eine Rächerin misogyner Übergriffe.

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Interview Antonio Rodríguez im Gespräch über ein Friedenabkommen des Staats mit den Banden in El Salvador

»Ein Kniefall vor der Mafia«

Vergangene Woche unterzeichneten Anführer der größten zentralamerikanischen maras (Banden), Mara Salvatrucha 13 und Barrio 18, in Honduras ein Friedensabkommen. In El Salvador gibt es ein derartiges Abkommen bereits seit Juli 2012. Vor über einem Jahr hat die dortige Regierung mit Vertretern von der Mara Salvatrucha 13 und Barrio 18 Friedensverhandlungen aufgenommen. Die Anzahl der Morde ist seit dem Pakt Statistiken der Regierung zufolge von 15 auf fünf pro Tag gesunken. Der spanische Pater Antonio Rodríguez, der seit mehr als einer Dekade Friedens-, Präventions- und Rehabilitationsarbeit im armeen Stadtteil Mejicanos in San Salvador betreibt, übt jedoch öffentlich Kritik an dem Abkommen. Im vergangenen Jahr erhielt er deswegen mehrfach Morddrohungen. Mit ihm sprach die Jungle World über die problematischen Aspekte dieses Waffenstillstands.

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Interview Morris Hollman im Gespräch über Drogenkriege und die Dokumentarfilmerei in Kolumbien

»Legalisierung ist der einzige Ausweg«

Hollman Morris ist einer der renommiertesten investigativen Journalisten Lateinamerikas. Zu Hochzeiten des Drogenkriegs in Kolumbien etablierte er das Editorial »Menschenrechte« in der Tageszeitung El Espectador. In seinem Fernsehmagazin »Contravía« berichtete er von Vertreibungen, Massakern und hingerichteten Zivilisten im Inneren des Landes. Juan Manuel Santos, damals Verteidigungsminister, heute Präsident von Kolumbien, bezeichnete Morris als »Komplizen des Terrors«. Da Fernsehsender im Einverständnis mit der Regierung Álvaro Uribes keine Kamerateams in Konfliktzonen entsandten, sind seine Aufnahmen aus dieser Zeit nahezu einzigartig. Morris wurde überwacht, verhaftet und ging mehrmals mit seiner Familie ins Exil. Mit der Jungle World sprach er über Drogenkriege und Versuche der Legalisierung, Journalismus und Dokumentarfilm.

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Interview Rigoberta Menchú im Gespräch über den Genozid an der indigenen Bevölkerung in Guatemala

»Leugnen schützt die Mörder von damals«

In Guatemala ist das Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen Diktator Efraín Ríos Montt (Jungle World 15/2013), dem Genozid an der indigenen Bevölkerung vorgeworfen wird, vorläufig abgebrochen worden. Eine politische Entscheidung, so scheint es. Erstmals hatte die indigene Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú den Genozid im Jahr 1999 vor den Nationalen Gerichtshof in Madrid gebracht. So bekannt die Menschenrechtsverteidigerin interna­tional ist, gilt sie im eigenen Land zumeist als »Verräterin«, die Guatemala vor den Vereinten Nationen in Verruf gebracht habe. Die Jungle World sprach mit ihr über die Bedeutung des Gerichtsverfahrens für die Aufarbeitung der Vergangenheit in Guatemala und die möglichen Verstrickungen des gegenwärtigen Präsidenten, Otto Pérez Molina, in die Verbrechen von damals.

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Interview Die honduranischen Band Zona Urbana

»Hier herrscht Krieg gegen die Bauern«

»Zona Urbana« steht auf Straßenschildern in ländlichen Gegenden Mittelamerikas, um eine nahe Siedlung anzukündigen. So nennt sich auch eine Reggaeton-Band aus Honduras. Die jungen Bandmitglieder kommen nicht aus dem städtischen Milieu, sondern aus Bauernfamilien, die in der Region Bajo Aguán um Land kämpfen. Dort spielt sich momentan der wohl blutigste Landkonflikt Mittelamerikas ab. In ihren Songtexten nehmen Zona Urbana Putschisten, Besitzer von Palmölplantagen und paramilitärische Gruppen aufs Korn. Die Musiker Wilmer Humberto, Edgar Aguilar und Harry Ornay sprachen mit der Jungle World über Militarisierung und Landgrabbing im Norden von Honduras.

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Ausland Honduras’ Regierung ist mit dem Projekt der Wirtschaftsenklaven vorerst gescheitert

Sim City für Fortgeschrittene

Wirtschaftsenklaven auf seinem Territorium sollten dem Staat Honduras ökonomisches Wachstum bescheren. Doch nach Protesten sozialer Bewegungen hat der Oberste Gerichtshof die geplanten Modellstädte für verfassungswidrig erklärt.

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Thema Die Macht der großen Medienunternehmen

Televisas anonyme Helden

Eine der Hauptforderungen der neuen, die sozialen Medien nutzenden Studentenbewegung ist die Demokratisierung der traditionellen Medien in Mexiko.

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