Mittwoch, 28.06.2017 / 19:28 Uhr

Faktencheck zum "Faktencheck"

Von
Gastbeitrag von Stefan Frank, Mena-Watch

Am 8. Juni 2017 gab der öffentlich-rechtliche WDR bekannt, er werde eine Dokumentation über Antisemitismus in Europa nicht ausstrahlen, weil sie angeblich gewissen journalistischen Standards nicht genüge. Eines der Hauptthemen der Dokumentation ist der Antisemitismus von NGOs, die sich angeblich für die Menschenrechte einsetzen und deren Aktivitäten durch europäische Regierungen finanziert werden.

Aufgrund massiven öffentlichen Drucks gab der WDR schließlich nach und strahlte den Film am 21. und 22. Juni aus. In einem Schritt, der viel Kritik auf sich gezogen hat, beschloss der WDR, die Ausstrahlung mit einem vom Sender ohne Rücksprache mit den Produzenten zusammengestellten „Faktencheck“ zu begleiten, der auf angebliche „Fehler und Ungenauigkeiten“ hinweist. (In diesem Zusammenhang hat der WDR auch verleumderische Behauptungen über NGO Monitor veröffentlicht: NGO Monitor’s letter demanding a correction. Auf deutsch erschienen bei Mena Watch: „Faktencheck“: WDR diffamiert israelische Nichtregierungsorganisation)

Wie die folgende Analyse zeigt, enthält der „Faktencheck“ selbst Ungenauigkeiten und stellt verschiedene Zusammenhänge unvollständig oder tendenziös dar. Dies mag Faulheit oder begrenzte Nachforschungskapazitäten widerspiegeln, denn die relevanten Informationen sind ohne weiteres öffentlich zugänglich. Es ist zudem wahrscheinlich, dass der WDR einfach die Behauptungen der betreffenden NGOs widergegeben hat; ironischerweise, ohne diese nachzuprüfen. Der WDR setzte sich auch nicht mit der Bitte um umfassende Informationen zu verschiedenen Sachverhalten mit NGO Monitor in Verbindung, bei denen wir die ursprünglich Quelle waren – obwohl der Sender in der Woche zuvor noch mit uns korrespondiert hatte.

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