Dienstag, 06.03.2018 / 21:48 Uhr

8. März in Teheran

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Was die Mehrheit der Iranerinnen im Jahr 2018 eint: Nach 39 Jahren Scharia-Diktatur reicht es ihnen! Mit dem Schleierzwang im Iran, der nicht nur in ihren Augen das Symbol für die Entrechtung der Frauen ist.

Weltweit rufen darum jetzt die freieren Iranerinnen im Exil zum 8. März zur Solidarität mit ihren Schwestern auf. Allen voran die in New York lebende Exil-Iranerin Masih Alinejad, Initiatorin der Online-Kampagne „My Stealthy Freedom“ gegen den Schleier-Zwang, dem sich seit 2014 Tausende Iranerinnen angeschlossen haben, im Inland wie Ausland. „Ihr könnt uns unterstützen, indem ihr auf euren Frauendemos einen weißen Schal an einem Stock schwenkt“, so steht es in ihrem Aufruf zum 8. März.

Zum Beispiel auf der Demo zum „Frauenkampftag“ um 17.30 Uhr auf dem Gänsemarkt in Hamburg. Auch hier fordern Exil-Iranerinnen wie Hourvash Pourkian von der „Kulturbrücke Hamburg“ den Protest zu nutzen, um Solidarität mit den Iranerinnen zu flaggen. „Das iranische Regime hat offiziell angekündigt, noch härter gegen friedlich protestierende Frauen angehen zu wollen. Da ist es unsere Pflicht, uns mit ihnen zu solidarisieren gegen das brutale Vorgehen des islamischen Regimes“, sagt Hourvash Pourkian.

In Aachen ruft das Iranische Kulturzentrum "Rahaward" zur Demo "Nein zur Zwangsverschleierung" auf, los geht es um 17.30 Uhr am Elisenbrunnen. Und auch in Köln wird zum 8. März zu einer Demonstration „Nein zum Kopftuch!“ aufgerufen, unter anderem vom „Zentralrat der Ex-Muslime“, Start: 17 Uhr auf der Domplatte. Eine der Sprecherinnen ist die iranische Frauenrechtlerin Mina Ahadi, die seit Jahrzehnten von Deutschland aus gegen die Repression des Mullah-Regimes kämpft. Sie erklärt: „Der Protest der Frauen im Iran zeigt, dass das Kopftuch nicht einfach ein Kleidungsstück ist, wie auch in Deutschland so gerne verharmlosend behauptet wird, sondern ein Symbol der Unterdrückung und Rechtlosigkeit von Frauen. Auch die Frauen im Iran wollen Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben. Doch das Kopftuch steht im 21. Jahrhundert für eine barbarische und frauenfeindlichen Politik.“

So sieht das auch die Frauenrechtlerin Monireh Kazemi in Frankfurt. Sie klagt: „Seit langem versucht das iranische Regime, das Tragen des Schleiers als Tradition zu deklarieren. Obwohl jährlich dreieinhalb Millionen Frauen durch die Sittenpolizei verhaftet oder bestraft werden, wird hierzulande nicht über Zwangsverschleierung gesprochen“.

Quellehttps://www.emma.de/artikel/iranerinnen-solidaritaet-335507​​​​​​​