Donnerstag, 17.06.2021 / 22:41 Uhr

Ab in die Hölle

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Kürzlich erinnerte mich Facebook daran, wie ich in Den Haag vor acht Jahre an einer Diskussion über die damals anstehenden Wahlen im Iran teilgenommen habe. Da saß ich mit Leuten - Iranern und Holländern -, die unglaublich viel über Reformer und Moderate zu sagen hatten und über einen friedlichen Wandel von innen und all sowas.

Ich erschien irgendwie als furchtbarer Spielverderber und Störenfried, weil ich jedes Mal nur meinte, das klänge ja alles schön und gut, nur in Realität sei es Illusion, hauptsächlich da, um dieses Regime zu legitimieren und es gäbe nur eine Möglichkeit, und die sei, den ganzen Laden zu stürzen.

Das Ganze endete im Streit und mir wurde Kriegstreiberei vorgeworfen, auch wenn ich mit keinem Wort einen Krieg gefordert hatte.

Ich erinnere mich, dass ich am Ende sagte, diese Debatten über Reformer und Moderate ödeten mich an, man führe sie jetzt schon so lange, ganz ohne dass im Iran irgendwas sich ändere, und ich freute mich auf den Tag, an dem auch wirklich jedem klar werde, dass es darum nicht gehe.

Nun der Tag ist gekommen, aber wenn ich sehe, in was für einem Zustand sich der Iran befindet, wie die Bevölkerung dort darbt, was für ein Drecksack da wohl morgen Präsident werden wird und wie ungehindert dieses Regime derweil weiter an der Bombe bastelt, während es in Wien wieder diese lächerlichen Verhandlungen gibt, dann stelle ich fest: Nein, ich freue mich doch nicht.

Freuen werde ich mich doch erst - und zwar wie! -, wenn doch irgendwann mal eintritt, worauf wir seit so langer Zeit hoffen. Nämlich, dass dieses Regime in Teheran dahin geht, wohin es gehört: In die mieseste Ecke der Hölle, sollte es diese denn geben.

Und nur damit dieses Regime genau da landet, hoffe ich, dass es die Hölle wirklich gibt.