Sonntag, 24.07.2022 / 13:05 Uhr

Nach zweijähriger Pause: Wieder öffentliche Hinrichtungen im Iran

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Der Iran hat am Samstag nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation erstmals seit mehr als zwei Jahren eine öffentliche Hinrichtung vollzogen. „Die Wiederaufnahme dieser brutalen Bestrafung in der Öffentlichkeit soll die Menschen verängstigen und einschüchtern, damit sie nicht protestieren“, erklärte der Leiter der in Norwegen ansässige NGO Iran Human Rights (IHR), Mahmood Amiry-Moghaddam. Er verurteilte öffentliche Hinrichtungen als „mittelalterlich“ und rief die internationale Gemeinschaft auf, sich entschlossen gegen die Todesstrafe einzusetzen.

Die öffentliche Hinrichtung eines wegen der Ermordung eines Polizisten verurteilten Mannes wurde nach Angaben von IHR in der Stadt Schiras im Südiran vollzogen. Das Todesurteil sei kürzlich vom Obersten Gerichtshof bestätigt worden.

Auf Bildern, die in den Onlinenetzwerken verbreitet wurden und angeblich von der Hinrichtung stammten, war ein Mann in Gefängniskleidung zu sehen, der mehrere Meter über dem Boden an einem Seil hing, das an einem Kran befestigt war.

Todesurteile im Iran werden in der Regel in den Gefängnissen vollstreckt. Aktivisten zufolge dienen öffentliche Hinrichtungen der Abschreckung, insbesondere wenn den Angeklagten die Tötung eines Vertreters der Sicherheitskräfte vorgeworfen wird. (Quelle)