Libyen: Schwere Kämpfe in Tripolis

Erneut sind in Tripolis schwere Kämpfe ausgebrochen:

Bei Kämpfen in Libyens Hauptstadt Tripolis sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums mindestens 23 Menschen getötet worden. Mehr als 140 Menschen wurden verletzt. Die Kämpfe brachen zwischen rivalisierenden politischen Gruppen aus. Sie können örtlichen Berichten zufolge dem in Tripolis residierenden Ministerpräsidenten Abdulhamid al-Dbeibah und dem vom Parlament zum Regierungschef ernannten Fathi Beschagha zugeordnet werden. Beide Politiker ringen seit längerer Zeit um die Macht.

Augenzeugenberichten zufolge wurde in Tripolis stundenlang geschossen, immer wieder kam es zu Explosionen. Über der ganzen Stadt waren Rauchsäulen zu sehen. Nach Regierungsangaben wurden mehrere Krankenhäuser getroffen. Krankenwagen konnten laut dem Gesundheitsministerium die umkämpften Stadtteile nicht erreichen. Auslöser der Kämpfe war laut Beobachtern, dass eine der politischen Fraktionen einen Stützpunkt der rivalisierenden Gruppe angriff.

Beteiligt waren nach örtlichen Medienberichten die von Haitham Tadschuri geführte Revolutionäre Brigade und eine Miliz, die mit dem berüchtigten Warlord Abdel-Ghani al-Kikli verbündet ist. Später griffen weitere Milizen in die Kämpfe ein, die auf weitere Gebiete der Hauptstadt übergriffen.