Jörn Schulz

Es war ein sehr freundlicher Zug der Geschäftsführung, eine Gruppe, zu der zu gehören auch ich das Glück hatte, in einer Wohnung unterzubringen, die nur zehn Meter von der nächsten Bar entfernt liegt. Selbstverständlich durfte man der Versuchung nicht zu oft erliegen, denn so eine Jungle-Reise ist ja kein Urlaub. Daher blieben viele Warschauer Museen und Sehenswürdigkeiten unbesichtigt und erst am vorletzten Tag war eine Reisegruppe in der Puszcza.

                                                                                                                                                                                                                                   Viele Nationen haben einen Vogel. Doch obwohl es mehr als 11 000 Vogelarten gibt, zeigt man in den meisten Ländern bei der Auswahl eines Wappentiers für die Flagge erschreckend wenig Phantasie.

Wer kämpft in der russischen Armee und warum? Ein erheblicher Teil der Invasionstruppen besteht offenbar aus sehr jungen Männern ohne militärische Erfahrung und Ausbildung. Viele von ihnen wurden möglicherweise durch Druck und das Versprechen eines höheren Solds verpflichtet, ohne dass sie gewusst hätten, was ihnen bevorsteht.

Es war nicht der erste Geburtstag, der auf einer Jungle-Reise gefeiert wurde, aber noch nie ging es so feurig zu. Selbstverständlich gab es Kuchen und Sekt, aber jemand kam auf die an sich gute Idee, der Feier mit einem Tischfeuerwerk eine besondere Note zu geben. Einem vermeintlichen Tischfeuerwerk, das dann deutlich mehr Feuer und Funken versprühte als erwartet. Glücklicherweise hatten wir uns draußen im Garten versammelt. Zu Haar- oder Personenschäden kam es nicht, allerdings erlitt der Gartentisch einige kleinere Verbrennungen.

Es ist nun die Zeit, da die meisten Redakteurinnen und Redakteure für ihre Recherchen ausschwärmen. Das ist fast immer interessant, aber nur selten riskant, sofern nicht ein geplatzter Pneu für ein Schrecksekunde sorgt. Viele gute Wünsche wurden aber den Extremsportlerinnen mit auf den Weg gegeben, da sie sich, nun ja, eben dem Abenteuer Extremsport widmen. Worum es sich dabei handelt, kann an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten werden; nur so viel: Es hat etwas mit Bergen zu tun.

Die Luft ist raus. Das betrifft natürlich nicht die Produktion dieser Auslandsausgabe, da wir uns von kleinen Widrigkeiten nicht aufhalten lassen. Aber wir haben bereits die zweite Reifenpanne auf dieser Reise zu verzeichnen. Kurz vor Zürich setzte erneut eine Felge auf, der Wagen musste abgeschleppt werden und wartet nun, hoffentlich reumütig, vor dem Pneuhaus auf den Beginn der Arbeitswoche. Das verzögerte unsere Ankunft erheblich, wir kamen gerade noch rechtzeitig zu unserer Verabredung, ohne uns vorher noch Stadt und Museen anschauen zu können.

Es ist geradezu erschreckend idyllisch. Die Sonne scheint auf die saftig grünen Wiesen und die Wälder, die sich bis ins Tal unter unserem Domizil erstrecken. Hinter dem Haus ragen Felsgipfel in die Höhe. Bei unserer Ankunft am gestrigen Abend war das einzige Geräusch der Klang von Glocken, geläutet von glücklichen Kühen, die uns begrüßen wollten.

"Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten", soll Albert Einstein gesagt haben. Das hat er zwar nicht, doch skizziert der Satz recht gut die Politik der Bundesregierung und der Landesregierungen, die sich in der Pandemiebekämpfung mittlerweile von wissenschaftlichen Erkenntnissen verabschiedet haben.

Es sind nicht immer die skandalösesten Sprüche, die am meisten über einen Politiker aussagen. Erhellender kann es sein, wenn er sich als Philosoph versucht. „Wir wollen eine ordentliche Balance zwischen Humanität und Ordnung“, postete der bayerische Ministerpräsident Markus Söder kürzlich auf Facebook.

In einem düsteren und feuchten Gewölbe, dessen Attraktion eine verrostete Druckmaschine ist, von einer glühenden Verehrerin Stalins ausführlich über dessen große Taten und die Untaten des derzeit in Georgien herrschenden „faschistischen“ Regimes belehrt zu werden, ist ein bizarres Erlebnis. Wenn Sie nach Tiflis reisen, sollten Sie dennoch das „Joseph Stalin Underground Printing House“ besuchen.

Sowjetische Technik ist ausgesprochen robust. Die Kalaschnikow beispielsweise feiert nächstes Jahr ihren 70. Geburtstag, konnte sich aber auf einem hart umkämpften Markt bis heute behaupten. Mit der Soyuz-Rakete, die seit 1966 startet, fliegt noch heute alle Welt in den Orbit. Das sind beruhigende Gedanken, wenn man sich in einen sehr engen, niedrigen und dunklen sowjetischen Fahrstuhl gezwängt hat, der zumindest seinen 40. Geburtstag hinter sich haben dürfte und rumpelnd das 14. Stockwerk zu erreichen versucht.