Beiträge zu Lars Henrik Gass

Die Welt schaut zurück. Alain Delon als Tom Ripley in »Plein Soleil«
2025/08 dschungel Auszug aus dem Buch »Objektverlust. Film in der narzisstischen Gesellschaft«

Jungle+ Artikel Augen des Apparats

Mit der Dominanz der sozialen Medien und Streaming-Dienste wird der Kinofilm allmählich zum Produkt einer neuartigen sozialen Kybernetik, die einem radikal veränderten Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft entspricht. Der Blick richtet sich nicht mehr mit Neugier oder Erkenntnisinteresse auf eine äußere Wirklichkeit, sondern auf einen Fundus überlieferter Bilder, die ihre historische und gesellschaftliche Bedeutung verloren haben. Kino, das der Gesellschaft eine Zeitlang die Möglichkeit geboten hatte, durch den Schock technisch vermittelter Erfahrung sich und das Andere zu betrachten, verwandelt sich zum bloßen Spiegel des Selbst, zur Erlebnismaterie einer narzisstischen Gesellschaft. Auszug aus dem ersten Kapitel von »Objektverlust. Film in der narzisstischen Gesellschaft«.
Tief im Westen (v.l.): Sara Rukaj, Autorin, Ute Cohen, Schriftstellerin und Journalistin, ­Bazon Brock, Kunsttheoretiker, Lea Wohl von Haselberg, Filmwissenschaftlerin und ­Festivalleiterin
2024/19 dschungel Die Kurzfilmtage in Oberhausen und ihr Leiter Lars Henrik Gass erwehren sich einer Kampagne

Aufruf, Aufruhr und Autoren

Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen gelten als das weltweit älteste Kurzfilmfestival und als eines der bedeutendsten. Doch in diesem Jahr war das Festival durch Boykottaufrufe bedroht. Für Impulse sorgte die Keynote von Bazon Brock.
Blick in einen leeren Kinosaal
2020/47 dschungel Ein Gespräch mit Lars Henrik Gass über die Krise des Kinos

»Das kommerzielle Kino hat keine Zukunft«

Ausgerechnet der aus öffentlichen Mitteln üppig geförderte Kölnische Kunstverein sprach im Oktober dem ehrenamtlich betriebenen Filmclub 813, dem avanciertesten Programmkino der Stadt, die fristlose Kündigung aus. Der Filmkurator Lars Henrik Gass sieht darin ein weiteres Beispiel dafür, wie die Kinokultur in Deutschland geschleift wird. Mit der »Jungle World« spricht er über den Konflikt zwischen Kunst und Film, das politische Kino und das drohende Ende des öffentlichen Raums.